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Air and Space MuseumWashington D.C.

Die Raumfähren Enterprise ist ein Prototyp aus dem Space-Shuttle-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die Raumfähre diente ab 1977 zur Erprobung der Flugfähigkeiten der Space Shuttles in der Atmosphäre. Dazu wurde sie ohne Triebwerke und Hitzeschild gebaut. Sie war folglich nicht zu Flügen im Weltraum fähig.

In der Atmosphäre wurden Gleitflüge und gezielte Landeanflüge mit dem Space Shuttle durchgeführt. Dazu wude die Enterprise mittels eines modifizierten Flugzeugs vom Typ Boeing 747-100 auf entsprechende Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Die heutigen Computerprogramme für den automatischen Landeanflug aus dem Weltraum basieren auf diese Tests.

Obwohl die Enterprise damit ein Prototyp blieb, wird sie von der NASA als „erstes Space Shuttle“ bezeichnet. Im Jahr 1983 wurde die Enterprise auf der Air Show in Paris und 1984 auf der Weltausstellung in New Orleans vorgeführt. 1985 übergab die NASA die "Enterprise" dem Museumszusammenschluß “Smithsonian Institution”, der sie heute im National Air and Space Museum nahe dem Flugplatz “Dulles International” bei Washington D.C. ausstellt.

Auch nach den Versuchsreihen wurde das Programm “Shuttle Carrier Aircraft” (SCA) zum Rücktransport der Space Shuttles zum Cape Canaveral (US-Bundesstaat Florida) genutzt, sofern die Shuttlelandung wetterbedingt an einem anderen Ort erfolgen musste.

Technische Daten:

Raumfähre .
Besatzung max. 8 Personen
Länge 37,24 m
Spannweite 23,79 m
Flügelfläche 249,9 m²
Startmasse (maximal) 109.000 kg
Nutzlast in einen niedrigen Orbit 24.500 kg
Nutzlast zur ISS-Raumstation 16.400 kg
maximaler Schub auf Meereshöhe 3 x 1.76=5,27 MN
maximaler Schub im Vakuum 3 x 2.09=6,27 MN
Regelbereich der Haupttriebwerke 65% bis 109%
Einsatzhöhe 185 – 643 km
Außentank / Haupttank .
Länge 48,9 m
Durchmesser 10,4 m
Volumen 2.030 m³
Leergewicht 26.556 kg
Startgewicht 757.000 kg
2 Booster-Raketen .
Länge 45,6 m
Durchmesser 3,7 m
Startgewicht 590.000 kg
Startschub 2 x 12,46=24,92 MN
Gesamtsystem .
Startmasse 2.046 Tonnen
Startschub 30,16 MN
maximale Beschleunigung im Betrieb 3 G

Space Transportation System (STS): > > >

Gezeigt wird mit diesem Modell die spätere Abschußrampe. Die Komponenten sind neben der Raumfähre (Orbiter) ein externer Treibstofftank und zwei Feststoffraketen.

Das Shuttle ging aus der oben genannten Versuchsreihe hervor, ein wiederverwendbares Raumfahrzeug zu entwickeln. Dies sollte zu einer Kostenersparnis gegenüber den bis dahin üblichen Raketen führen, bei denen alle Raketenstufen nur einmal verwendet werden konnten.

Das Space Shuttle in der Nutzungsphase:

Das Space Shuttle ist ein von der US-Raumfahrtbehörde NASA entwickelter Raumfährentyp. Die Raumfähre kann über 24 Tonnen Nutzlast zuzüglich 7 Astronauten in eine Erdumlaufbahn bis zu 650 Kilometer Höhe bringen. Zudem kann das Space Shuttle mithilfe von Andockadaptern an eine Raumstation, wie der heutigen ISS und der früheren Mir der ehem. UdSSR, andocken. Wegen seiner Fähigkeit zum gleichzeitigen Transport von Mannschaft und Fracht ist der “Raumtransporter” vielseitig verwendbar. Beispielsweise können Satelliten repariert, ausgetauscht oder zur Erde zurückgebracht werden. Primär diente das Space Shuttle jedoch dem Ausbau und der Versorgung der Raumstation.

Insgesamt wurden 5 flugfähige, bzw. eingesetzte Space Shuttles gebaut: Columbia, Challenger, Discovery, Atlantis und Endeavour.

Die Columbia wurde am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerstört. Alle 7 Besatzungsmitglieder kamen dabei um. Die Challenger explodierte am 28. Januar 1986 kurz nach dem Start durch einen Defekt an einem Abdichtring an einem der beiden Feststoffbooster. Alle 7 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

Den letzten Flug beendete die Discovery am 09.03.2011. In 27 Dienstjahren absolvierte das Space Shuttle 39 Missionen. Die Raumfähre brachte 1990 das Weltraumteleskop " Hubble" ins All. Die "Discovery" brachte im Jahr 2008 auch Teile des japanischen Labors "Kibo" zur Raumstation ISS und war 1995 die erste US-Raumfähre, die zur russischen Raumstation "Mir" flog. Jetzt tritt es die Reise ins Museum an.

Die Nasa plant maximal 2 weitere Flüge zur ISS: Am 19. April soll die "Endeavour" starten, am 28. Juni die "Atlantis". Danach werden US-Astronauten auf russische Raketen zum Transport ins All angewiesen sein.