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Beschreibung:

Die Enzian war im Zweiten Weltkrieg eine deutsche Flugabwehrrakete. Sie wurde von der Forschungsanstalt Dr. Konrad in Oberammergau, einer Zweigstelle der Messerschmitt-Werke, entwickelt und u.a. in der Erprobungsstelle der Luftwaffe "Peenemünde-West" getestet. Das Kriegsende verhinderte jedoch, dass das System zuverlässig gemacht werden konnte. Bis dahin sollen 83 Enzian abgefeuert worden sein.

Die Enzian wurde aus dem Raketenjäger Messerschmitt Me 163 in Holzbauweise entwickelt. Sie wurdevon einer umgebauten 8,8-cm-Flak-Lafette aus gestartet. Die ersten Versuchsmuster E-1, E-2 und E-3 besaßen noch den gleichen Walter-Flüssigkeitsraketenantrieb wie die Me 163. Die späteren Versionen E-4 und E-5 wurden von einem neu entwickelten Zweistoff-Raketenmotor angetrieben.

Für den Start besaß der Flugkörper noch 4 Feststoff-Hilfsraketen an den Außenseiten. Diese lieferten 4 Sekunden lang einen Schub von 68,6 kN. Das Marschtriebwerk brannte 70 Sekunden und hielt die Geschwindigkeit bei Mach 0,85. Die Reichweite betrug 25 km.

In der ersten Flugphase wurde der Flugkörper über Funk gesteuert. Danach übernahm ein Infrarot-Lenksystem den Endanflug.

Der IR-Detektor war in einem kleinen beweglichen Teleskop montiert und benutzte eine Metallfahne vor dem Spiegel, um feststellen zu können, auf welcher Seite vom Zentrum sich das Ziel befand, um lenken zu können. Wenn die Rakete sich kontinuierlich in die jeweils gegenwärtige Richtung des Teleskops bewegte, lenkte sich die Rakete auf einem so genannten Schleppkurs ins Ziel.