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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten: GR Mk.1

Hersteller Hawker Siddeley
. British Aerospace Company
Besatzung 1
Triebwerk 1 x Rolls-Royce Pegasus Mk 103
Triebwerksart Turbofan
Schub 85,4 kN
Flugleistungen .
max. Geschwindigkeit 1.185 Km/h
Gipfelhöhe 15.240 m
Einsatzradius 1.335 Km
Abmessungen .
Spannweite 7,70 m
Länge 14,20 m
Höhe 3,45 m
Massen .
Leergewicht 5.440 Kg
Abfluggewicht 7.260 Kg
Bewaffnung 2 Aden-Kanonen (30 mm)
. 2.404 Kg Waffenlast
. an 4 Außenlastträgern

Das Prinzip:

Das Flugzeug schwebt auf dem Schubstrahl der schwenkbaren Düsen. Feinsteuerung und Stabilität werden durch entsprechende kleinere Düsen in Bug und Heck sowie an den Tragflügelspitzen erreicht.

Beschreibung:

Die Harrier II in der Version GR.Mk 5 und GR.Mk 7 entspricht weitgehend der amerikanischen AV-8B. Bei der Royal Air Force steht sie seit 1983 im Truppendienst und wurde erstmals im Falklandkrieg eingesetzt. Das Flugzeug wird als Jagdbomber, zur Luftnahunterstützung sowie als Abfangjäger genutzt. Version Mk 7 verfügt über Wärmebildgeräte und andere spezielle Cockpit-Instrumente für Angriffe bei Nacht. Die Harrier ist derzeit der einzige militärisch genutzte Senkrechtstarter, der primär auf Flugzeugträgern stationiert ist.

Geschichte des “Harrier”

Das ab 1965 mit “Harrier” bezeichnete Muster wurde schnell zum lnbegriff des senkrechtstartenden Militärjets. Das inzwischen Pegasus genannte Turbofan-Triebwerk mit umlenkbarem Schub läßt Starts und Landungen unter widrigsten Bedingungen zu.

Die Harrier-Baureihe ging aus britischen Versuchen mit VTOL (Vertical Take Off and Landing) Flugzeugen hervor, die 1957 begannen. Sir Sidney Camm (Hawker Aircraft) und Dr. Stanley Hooker (Bristol Siddeley Engines) entwickelten auf der Basis des Turbofan-Triebwerkes BS.53 ein taktisches Kampfflugzeug. Jeweils zwei im mittleren Teil des Hochdeckers paarweise angeordnete, maximal 93 Grad abwärts schwenkbare Düsen drückten mit ihrem Abgasstrahl den Jet nahezu senkrecht nach oben und gegebenfalls rückwärts. Durch steuerbare Bewegung des umleitenden Rohres wird der Luftstrom stufenlos entweder nach unten oder nach hinten geleitet, um zum waagereichten Gradeausflug überzugehen. Das Flugzeug kann auch seitwärts fliegen und in der Luft stehen.

1960 hatte der Prototyp XP8331 Kestrel seinen Jungfernflug, und 1964 mündete die Entwicklung schließlich in das Modell Hawker Siddeley P.1127 Kestrel FGA Mk.1. In Großbritannien wurde zum Test dieses Typs eine Staffel mit Flugzeugführern aus dem Herstellerland, der Bundesrepublik Deutschland und den USA gebildet. Der erste Harrier Mk.1 wurde 1969 von der Royal Air Force in Dienst gestellt. Unter der Bezeichnung AV-8A setzte auch das US-Marine Corps die GR.Mk.1 ein. British Aerospace, die Ende der siebziger Jahre Hawker-Siddeley übernommen hatten, entwickelten schließlich mit McDonnell-Douglas das Modell AV-8B (Jungfernflug 1978), das bei doppelter Waffenlast seine Reichweite ebenfalls verdoppelte.

Eingesetzt wurde der Harrier anläßlich des Falklandkrieges Anfang der 80er Jahre gegen Argentinien. Er kann kurz aus der Deckung auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden. Landebahnen sind nicht erforderlich. Der See-Harrier - eine robustere Variante dieses Flugzeugtyps - wird auf Flugzeugträgern mit verkürzter Landefläche verwendet, bei denen normale Flugzeuge über eine Art Rampe, bzw. Sprungschanze katapultiert werden müssen. Bei voller Zuladung startet auch der Harrier nicht senkrecht, sondern muß auf Flugzeugträgern katapultiert werden, um mehr Gewicht transportieren zu können. Landen kann er dort nur mit abgeworfenen Bomben.

Markant ist, dass er statt drei nur zwei einziehbare Räder in der Mitte des Rumpfes hat. Die äußeren klappbaren Stützräder dienen lediglich der Stabilisierung nach dem Aufsetzen.