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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Douglas C-47 B “Dakota”: (Zivil=DC 3) fliegt als Rosinenbomber in Deutschland

Technische Daten:

Spannweite 28,96 m
Länge 19,63 m
Höhe 5,16 m
Kabinenlänge 9,14 m
Max. Kabinenbreite 2,34 m
Max. Kabinenhöhe 2,00 m
Flügelfläche 91,62 m²
Flächenbelastung 125 kg/m²
Max. Tankkapazität 3,800 Liter
Max. Startgewicht 11.430 kg
Leergewicht 8.030 kg
Max. Nutzlast 2.995 kg
Max. Zuladung 3.395 kg
Höchstgeschwindigkeit 380 km/h
Max. Reisegeschwindigkeit 345 km/h
wirtschaftl. Geschwindigk. 315 km/h
Landegeschwindigkeit 125 km/h
Landerollstrecke 1.400 m
Max. Steigleistung 5,6 m/s
Max. Flughöhe 6.675 m
Max. Reichweite 2.408 km
Max. Passagiere 32 max.
Frachtvolumen (Bulk) 3,48 m³
Besatzung 2
Triebwerke P&W R-1830-92 Twin Wasp
alternatve Triebwerke Wright Cyclone R-1820-G2
Triebwerksanzahl 2
Leistung 1.217 Ps
Propellerblätter 3
Propellerdurchmesser 3,50 m

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Beschreibung:

Die DC-3, gebaut in Ganzmetall ohne Druckkabine besitzt eine maximale Abflugmasse von 11.430 kg, eine maximale Nutzlast von 2.995 kg bei einer Treibstoffkapazität von 3.000 Liter. Sie wurde als freitragender Tiefdecker konzipiert. Das Leitwerk ist ebenfalls eine freitragende Normalbauweise in Ganzmetall. Das Flugzeug hat ein starres Heckspornrad, während die Haupträder einziehbar sind.

Angetrieben wird der Tiefdecker von zwei Pratt & Whitney R1830-90 Doppelsternmotoren mit je 14 Zylindern. Jeder Motor leistet 1.200 PS. Damit erreicht die DC-3 eine Höchstgeschwindigkeit von 346 km/h und eine Reiseleistung von 300 km/h. Ihre Dienstgipfelhöhe liegt bei 6.680 m, ihre maximale Reichweite (voll beladen) beträgt 800km.

Die Militär-Version ist die C-47, die unter dem Namen "Dakota" bekannt wurde.

In Deutschland erlangte die DC-3 / DC-47 anläßlich der Flüge der Alliierten bei der Luftbrücke nach Berlin Berühmtheit. Damals landeten im 3-Minutentakt DC-3 und DC-4 Flugzeuge primär auf dem Flugplatz Tempelhof. Viele Piloten verlohren dabei ihr Leben.

Geschichte der DC-3 (allgemein):

Die Wiege der DC-3 steht in Kalifornien (Los Angeles). Die DC-3 entstand 1935 als Weiterentwicklung der DC-2 mit Schlafkojen. Schon kurz nach ihrem Erstflug im Dezember 1935 wurde sie zum verbreitetsten Verkehrsflugzeug der USA und später auch weltweit.

Unmittelbar vor dem 2.Weltkrieg bestritt allein die DC-3 Flotte den größten Teil des gesamten Flugverkehrs in den USA. Es gab kaum eine Fluggesellschaft, die sich nicht einer DC-3 bediente. Es stellte sich heraus, dass die Ausführung für Tagespassagiere das meiste Interesse fand. Diese Version wurde deshalb bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges in großer Serie hergestellt.

Der 2. Weltkrieg brachte eine gewaltige Steigerung der Produktionszahlen dieses Flugzeuges. Bis Kriegsende waren nicht weniger als 12.900 Einheiten gebaut worden. Ein Rekord, der von keinem anderen Transportflugzeug erreicht wurde. Die militärischen Versionen führten die Bezeichnung C-47 "Skytrain" (Frachttransporter mit verstärktem Kabinenboden), C-53 "Skytrooper" (Truppentransporter vor allem zum Absetzen von Fallschirmjägern) und R-4 D (Transporter für die USA-Marine).

Nach dem 2. Weltkrieg überfluteten Tausende überzählige C-47 und andere militärische Varianten den zivilen Markt und fanden bei Luftfahrtgesellschaften in aller Welt für Passagier- und Frachttransport und sonstige Aufgaben reißenden Absatz.

Nach dem Krieg führten auch Modernisierungsversuche zur Turbo-DC-3. Damit erreichte die Maschine 400 km/h Höchstgeschwindigkeit, bei einer Dauergeschwindigkeit von 330 km/h. Die Gipfelhöhe konnte ebenfalls auf 7.600m gesteigert werden, ferner die Reichweite auf 3.300km. Es ist unmöglich, hier alle Änderungen aufzuzählen, die damals an der DC-3 durchgeführt wurden. Sie betrafen im allgemeinen nur den Einbau verschiedener Triebwerkstypen, einschließlich Propellerturbinen, wechselnde Form der Kabinenfenster und die Anordnung der Sitze und Einrichtung. Die meisten der jetzt noch eingesetzten Maschinen sind vom Typ DC-3C, einer strukturell verstärkten Version der C-47 Skytrain oder Dakota aus den Kriegsjahren.

Verschiedene Unfälle beschädigten in jener Zeit den Ruf des Flugzeuges vorübergehend. Einige dieser Unfälle wurden zweifellos durch Überladung verursacht. Die Tragfähigkeit der DC-3 wurde werksseitig mit 28 bis 32 Passagieren angegeben. Aus unterentwickelten Ländern wurden jedoch haarsträubende Fälle bekannt, nach denen in manche Maschine mehr als die doppelte Anzahl "gepfercht" wurden. Der erfolgreiche Einsatz bei der Berliner Luftbrücke verdrängten allmählich den schlechten Ruf. Außerdem relativieren sich die Vorfälle, wenn man die große Stückzahl der gebauten Maschinen bei der Betrachtung berücksichtigt. Fast alle Flüge verliefen ohne Zwischenfälle, so dass man von einer sehr zuverlässigen Maschine reden muß.

Von der DC-3 wurden etwa 2.000 Lisunov Li-2 als Lizenzbau der Sowjetunion und weitere 450 in Japan unter der Bezeichnung L2D2 gebaut.

Bis heute ist das Flugzeug insbesondere in Südamerika und Afrika noch täglich im Liniendienst im Einsatz oder wird als Transporter benutzt. In Europa werden einige Nostalgiemaschine für Rundflüge eingesetzt.

Geschichte der abgebildeten DC-3 / C-47 von “Air-Service-Berlin” :

Seit einger Zeit fliegt nun auch die Dakota mit der Kennung G-AMPZ über Berlin und Potsdam: 28 Passagiere können die Hauptstadt im Flair der 40er Jahren den Ausblick auf die Bundeshauptstadt genießen.

Die Maschine hat eine interessante Geschichte: Sie wurde 1944 als C-47B-30-DK an die USAAF übergeben und ging wenig später im Rahmen des lend-and-lease Abkommens an die Britische Royal Air Force. Sie flog für die RAF bis 1952. Sie wurde ausgemustert und zunächst von "Starways" und wenig später von "Transair" bis 1954 betrieben. British United Airlines erwarb die Dakota und flog sie bis 1960. 1963 ging die Maschine nach Indonesien und war einige Jahre im Besitz der Pan-American Indonesian Oil Company und wurde dann vom Lebanese Air Transport bis 1965 geflogen. Nach einem weiteren Kennzeichenwechsel wurde die Dakota 1969 bei Field Aircraft Services restauriert und erhielt ihr heutiges Kennzeichen. Zwei weitere kleinere Fluggesellschaften betrieben die Maschine in England bis 1982 - danach übernahm das "Aces High Flying Museum" die Maschine und flog sie in der Lackierung des Royal Air Force Transport Command als KN442. Dann übernahm Air Atlantique die G-AMPZ und nutze sie (neben einigen anderen DC-3's) zu Umweltkontrollflügen von ihrer Basis britischen Coventry.

Im letzten Jahr trennte sich Air Atlantique von seiner DC-3 Flotte und so kam der Air-Service-Berlin in den Besitz dieser seltenen Maschine. Das Flugzeug wurde aufwendig restauriert und mit einer komfortablen Kabine ausgestattet. Sie fliegt nun als einziger "Rosinenbomber" in Deutschland.