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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Der Eurofighter Typhoon ist ein einsitziges, multi-role Waffensystem, welches sowohl im Luft-Luft als auch im Luft-Boden Kampf eingesetzt werden kann. Zu Ausbildungszwecken steht das mit zwei Triebwerken ausgerüstete Kampfflugzeug auch als Zweisitzer zur Verfügung. 2004 begann die Luftwaffe mit der Einführung dieses Waffensystems. Die Entenflügel- und Deltaflügel-Konfiguration ist aerodynamisch instabil und ermöglicht eine große Wendigkeit. Moderne Überwachungselektronik regelt viele Funktionen automatisch. Das Flugzeug besteht zu einem hohen Anteil aus Kohlefaserverbundwerkstoff.

Technische Daten

(betr. nicht Tandemversion)

Länge 15,96 m
Höhe 5,28 m
Flügelspannweite 10,95 m
Tragflügelfläche insgesamt 50,00 m²
Antrieb 2 x Eurojet EJ200
Art Mantelstromtriebwerke
Minimalgeschwindigkeit 220 km/h
Marschgeschwindigkeit 1275 km/h in 10.975 m
Höchstgeschwindigkeit 2124 km/h in 10.975 m
in Bodennähe 1.390 Km/h
Landegeschwindigkeit: 260-280 Km/h
Überziehungsgeschwindigk. ca. 200 Km/h
Max. Standschub trocken 2 x 60 kN
mit Nachbrenner 2 x 90 kN
Dienstgipfelhöhe 16.765 m
Max. Flughöhe 18.287 m
Vom Start bis auf 10.670 m 2 min 30 sek
und Mach 1.5 .
Belastung G-Limit +9 / -3
Benötigte Startstrecke 500 m
Landestrecke 700 m mit Bremsschirm
Aktionsradius 1.390 km,
Luftraumpatrouille >1.850 km
Überführungsreichweite 3.700 km
Tankinhalt 6215 Liter
Leergewicht 11.150 kg (Einsitzer)
. 11.700 kg (Zweisitzer)
Wartungsaufwand 9 Std.
pro Flugstunde .
Max. Waffenlast 6500 kg
Max. Waffenlast mit Überlast 7500 kg
Max. Startgewicht 23.000 kg

mögliche Bewaffnung (optional):

1 Bordkanone 27mm mit 180 Schuß, 15 Außenstationen für u.a. 4 radargesteurerte Lenkflugkörper mittlerer Reichweite, 2 IR-Lenkflugkörper kurzer Reichweite IRIS-T

Allgemeine Geschichte:

Der Serienfertigung des umstrittenen Jägers steht nichts mehr entgegen. Im Januar 1998 wurde der Vertrag über die Lieferung von 620 Flugzeugen im Wert von 55 Milliarden Mark unterzeichnet. Deutschland erhält 180 Maschinen, Großbritannien 232, Italien 121, Spanien 87. Bis 2014 ist die Serienproduktion gesichert. Über 400 europäische Hochtechnologieunternehmen liefern Bauteile für dieses Flugzeug und werden in der Phase der stärksten Produktion etwa 150.000 Mitarbeiter dadurch beschäftigen. Damit ist der Eurofighter Typhoon derzeit das stückzahlmäßig und finanziell größte Kampfflugzeug-Programm am Weltmarkt.

Ab 2002 wird der Eurofighter die Typen F-4 Phantom II und Mig-29 ersetzen. Der Tornado bleibt voraussichtlich weiterhin bis 2015 in Gebrauch.

Beschreibung und Kritikpunkte:

Der Eurofighter "Typhoon" ist das derzeit modernste und leistungsfähigste in Produktion befindliche Kampfflugzeug des Westens. Es ist das beste ein- und zweisitzige zweistrahlige Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug der vierten Generation. Die F/A-18E/F hat weder die Schubkraft und das günstige Gewichtsverhältnis, noch die Flügelfläche des Typhoon und auch das Radar des Eurofighter ist weit fortschrittlicher als das der F/A-18E/F. Nur die F-22 und SU 37 drohen ihm in Zukunft den Rang abzulaufen.

Bemerkenswert dabei ist, dass nicht technische Schwierigkeiten, sondern primär politische Probleme das Projekt verzögerten. Nationale Eitelkeiten und industriepolitisch motivierter Unwillen zur Einigung haben Entwicklungs- und Baukosten in die Höhe getrieben und somit die westeuropäischen Luftfahrtindustrien geschwächt.

Umstritten war der Eurofighter in Deutschland vor allem nach dem Ende des “Kalten Krieges”, weil zu dieser Zeit eine entscheidende militärische Bedrohung als fragwürdig und ein Verteidigungsfall unwahrscheinlich erschienen. So wurden die Stückzahl von ursprünglich 250 auf 140 Eurofighter reduziert. War die SPD und Grüne in der Opposition strickt gegen den Eurofighter so erfolgte unter der Rot-Grünen-Regierung die Vertragsunterzeichnung zur Beschaffung von 180 Eurofighter.

Gleichzeitig steht Deutschland zunehmend in einer internationalen Verantwortung, der es mit 35 Jahre alten Kampfflugzeugen, deren Grundtechnik aus den 50er Jahren stammt, kaum gerecht werden kann. Im Zuge der langen Entwicklungszeit wurde dennoch immer wieder zum Thema, ob militärisches Großgerät in diesem Umfang im Allgemeinen sinnvoll und selbst die reduzierte Anzahl Jets im Speziellen von Nöten sei. Es wurde zudem argumentiert, dass die ca. 85 Mio. € pro Flugzeug an anderen Stellen besser zu investieren wären.

Richtig ist, dass der Eurofighter ursprünglich dafür konzipiert wurde, um schnell unter Umgehung des Radars in feindliches Land (Ostblock) eindringen sollte. Die heutigen Anforderungen und Ziele sind aber anders geartet, so dass Kritiker den Eurofighter schon als “teuersten und modernsten Oldtimer” bezeichnet haben. Ein Tarnkappen-Flugzeug mit steuerbaren Vektordüsen ist er jedenfalls nicht !!

Überlegenheit des Eurofighter Typhoon gegenüber anderen Flugzeugen:

  • Hohe Schubkraft seiner Triebwerke, die es ihm erlauben schneller zu beschleunigen und so seinen Raketen vom Start weg mehr Energie und damit höhere Reichweite mitzugeben als dies seine Gegner können.
  • Hoher Automatismus seines Radarsystems, das mehrere Ziele erfassen, verfolgen und identifizieren kann. Bedrohung werden autom. erkannt und Priorität gesetzt, um den optimalen Auslösezeitpunkt für jedes Ziel zu errechnen.
  • Flugkontrollsystem, dass automatisch Abfang- und Ausweichprofile fliegen kann und so dem Piloten mehr Zeit gibt, sich mit der taktischen Situation zu befassen.
  • Wendigkeit im Überschallbereich, die es ermöglicht schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich des Gegners zu kommen. Grenzen werden nur von der Belastbarkeit des Piloten gesetzt.
  • Automatisches Selbstverteidigungssystem, dass selbsttätig anfliegende Raketen erkennt und entsprechende Gegenmaßnahmen einleitet.

Der Eurofighter ist selbst den neuesten Kampfflugzeugen der US-amerikanischen Luftstreitkräfte (F-22) in manchen Punkten, z.B. Sprachsteuerung unkritischer Systeme, 9g-Manöver im Überschallbereich, Helmvisier mit Zielmarkierungsfunktion, selbstregulierender Anti-G-Anzug "Libelle" mit Flüssigkeitsfüllung, überlegen.

In einer DERA-Studie wurde das Abschussverhältnis von einer Su-35 zu verschiedenen Kampfflugzeugen bestimmt. Dabei erzielte der Eurofighter ein Verhältnis von 4,5:1.

Struktur und Materialien:

Rund 40% des Gesamtgewichtes entfallen auf Verbundmaterialien aus Kohlefaser, darunter weite Teile des Rumpfes und der Flügel und 70% der Oberflächenstrukturen. Der Rest entfällt hauptsächlich auf Aluminiumwerkstoffe sowie Titan mit glasfaserverstärkte Kunststoffe. Delta-Tragfläche mit 53° Pfeilung zeichnen die markante Form des Tiefdeckers aus. Beplankung, Spanten und Rippen sind aus CFK sowie Metallverstärkungen an den Aussenlastpunkten. Unter dem Rumpf befindet sich ein rechteckiger Triebwerkeinlauf mit einer beweglichen Lippe zur Beeinflussung des Lufteinlasses. 2 Treibstofftanks im Rumpf und in den Flügeln fassen - soweit bekannt - etwa 4.500 kg, bzw. 5.700 Liter Treibstoff.

Technik:

Die Höchstgeschwindigkeit mit Nachbrennern beträgt laut Hersteller EADS Mach 2,0. Das Flugzeug ist Supercruise-fähig, wird also auch ohne Nachbrenner überschallschnell - ohne Außenlasten Mach 1,5, mit montierten Luft-Luft-Raketen Mach 1,2.

Die einsitzige Maschine hat eine Delta-Canard-Konfiguration. Seine Entenflügel (Canards) verleihen dem Eurofighter eine sehr gute Manövrierfähigkeit bei geringer Geschwindigkeit sowie einen geringeren Luftwiderstand. Sie ermöglichen auch in Kombination mit den Ruderflächen am Haupttragflügel ein Steigen oder Sinken ohne Veränderung des Anstellwinkels, was sonst nur mit einer Schubvektorsteuerung möglich ist.

Der Eurofighter ist ein im Unterschall aerodynamisch instabiles Flugzeug. Aerodynamisch instabil bedeutet, dass der Eurofighter - wie alle Deltaflügler - keine “Trimmung” für den eingestellten Geradeausflug hat, und dass auf Grund der völlig planen Tragflächen (ohne Wölbung) permanent Korrekturen an der Steuerung vorgenommen werden müssen, um die Maschine in der Bahn zu halten, was vom Bordcomputer erledigt wird.

Seine hohe Wendigkeit erreicht der Eurofighter mit Hilfe von Flugkontrollcomputern (Fly-by-Wire), da der Pilot bei manueller Steuerung - wie zuvor beschrieben - überfordert wäre. Anders als bisherige Jagdflugzeuge mit Canards sind beim Eurofighter die Entenflügel weit vorn angeordnet. Dadurch kann der Eurofighter kontrolliert höhere Anstellwinkel erreichen. Die hohe Wendigkeit wird bei zunehmender Geschwindigkeit deutlich, da der Eurofighter im Vergleich zu anderen Kampflugzeugen seine Wendigkeit auch im Überschallbereich weitgehend beibehält. Derzeit einzigartig ist seine Fähigkeit 9-G-Manöver auch im Überschallbereich fliegen zu können (bis Mach 1.2).

Aufgrund dieser Wendigkeit erschien eine Schubvektorsteuerung auch im Hinblick auf die technischen und finanziellen Probleme dieser Technologie zunächst verzichtbar. Dennoch ist sie für spätere Varianten - voraussichtlich ab Tranche 3 - geplant, um das Rollvermögen zu verbessern und den Eurofighter auch nach einem Strömungsabriss noch steuerbar zu machen. Die Steigleistung übertrifft die der F-16.

Das Kampfflugzeug besitzt 13 Aufhängungen, von denen drei für Zusatztanks benutzt werden.

Weiterhin verfügt er über ein IRST-System (Infrared Search & Tracking), mit dem er Feindflugzeuge bei gutem Wetter auf eine Entfernung bis zu 50 Kilometer erfassen und verfolgen kann, ohne sich durch sein Radar selbst bemerkbar zu machen.

Avionic:

Das Computersystem besteht aus mehreren mit digitalen und optischen Datenbussen verbundenen Systemen. Optionen und Platz für zukünftige Entwicklungen bestehen für Nachrüstungen.

Die Navigation erfolgt mittels Laser-Navigation mit einer hohen Genauigkeit. GPS-Sattelitennavigationsanlage, Radarhöhenmesser, Landesystem, Bodenkollisionswarner und Funknavigationsanlage sind standardmäßig eingebaut. In Kombination der Komponenten kann der Autopilot Landeanflüge unter “Cat-2-Bedingungen” automatisch durchführen.

Das elektronische Selbstschutzsystem “DASS” (Defensive Aids Sub-System) kann sowohl Bedrohungen aus der Luft als auch vom Boden automatisch orten und bekämpfen oder kann durch Eingriff des Piloten manuell übersteuert werden.

DASS besteht aus ...

  • einem Warngerät gegen anfliegende Lenkflugkörper mit drei Empfängern,
  • einem Laserwarngerät mit zwei Empfängern,
  • EloKa Überwachungs-, Täusch und Störgeräten mit Sendern/Empfängern in den Flügelspitzenbehältern,
  • sowie ·Chaff und ·Flare Störkörperwerfer integriert in den Lenkflugkörperstartschienen unter anderem.

Cockpit:

Die Steuereinrichtungen im Cockpit des Eurofighter Typhoon sind so angeordnet, dass damit 24 verschiedene Funktionen durchgeführt werden können, ohne dass der Pilot die Hände von Steuerknüppel und Schubhebel nehmen muss. Klimaanlage und Druckbelüftungsanlage belüften Cockpit und Avionic und leitet Abwärme ab. Für die Sauerstoffversorgung sorgt ein bordeigenes Erzeugungssystem, dass die benötigte Atemluft samt entsprechender Sauerstoffkonzentration aus Triebwerkszapfluft herstellt.

Der Pilot sitzt auf einem Schleudersitz (Martin-Baker Mk.16A) welcher von 0,0 Km Geschwindigkeit und 0,0 m Höhe bis in Höhen von 15.250 m und einer Geschwindigkeiten bis zu 1.160 km/h (Überschall) einsatzbereit ist .

Die Avionik ist modular aufgebaut und gliedert sich in die Subsysteme:

  • Kommunikation,
  • Navigation,
  • Anzeige- und
  • Bedieneinrichtungen,
  • Feuerleit und
  • Identifizierung.

Der Pilot wird mittels Head-Up-Display (HUD), 3 Multifunction Head-down Displays (MHDDs), einem Helmet-Mounted Display (HMD), Datalink Message Panel (DMP) und einem Warning Panel (WP) informiert.

Das HMD (Helmdisplaysystem)

, das Flugdaten direkt in das Auge des Piloten spiegelt, zeigt dem Piloten alle wichtigen Flugdaten an, sobald er sein Blickfeld vom HUD entfernt. Die Target Designation Box wird dabei immer angezeigt. Es ist dem Piloten auch möglich, mit dem HMD Ziele im Nahbereich außerhalb der Sensoren aufzuschalten und zu verfolgen sowie die Zieldaten an die Kurzstreckenraketen abzugeben.

Das HUD Display

(ovale Scheibe) befindet sich in Sichthöhe und verfügt über eine große Darstellungsfläche zur Darstellung holographischen Strukturen. Sowohl aktuelle Flug- und Zieldaten, wie auch das FLIR-Bild können aufgeschaltet werden. (Höhe, Geschwindigkeit, Fluglage, Flugrichtung, Steig-/Sinkrate, G-Werte, Waffeninformationen)

Unter dem normalen Sichtfeld befindet sich das DMP (grünes Rechteck), welches die Funkgerätebedienung, Treibstoff- und Triebwerksanzeigen sowie das MIDS-Display umfasst. Das Multifunction Information Distribution System (MIDS) erlaubt die verschlüsselte Übertragung von Daten und Sprache zur Bodenstation.

Bei den 3 MHDDs handelt es sich um 150x150 mm grosse Multifunktionsbildschirmen (LSDs). Diese können mit verschiedenen Inhalten dargestellt werden. Es stehen insgesamt 21 verschiedenen Modi zur Verfügung, wobei der Pilot jeweils nur 5 pro Flugphase auswählen kann. Eine Vorauswahl für die einzelnen Flugabschnitte trifft er vor dem Start, jeweils nach Auftrag entsprechend.

Zur Steuerung der einzelnen Cockpitfunktionen stehen neben Schaltern noch 24 Fingerdrucksteuerfunktionen an Steuerknüppel und Schubhebel zur Verfügung. Diese auch “Hands On Throttle and Stick” (HOTAS) genannte Konfiguration ermöglicht es dem Piloten, ohne den Steuerknüppel oder Schubhebel loszulassen, die wichtigsten Funktionen des Flugzeugs zu beeinflussen. Des Weiteren verfügt der Eurofighter über einen Direct Voice Input (DVI) Befehlseingabe. Damit ist der Pilot in der Lage, direkt mit seiner Stimme Befehle einzugeben. Das System umfasst zur Zeit rund 250 Wörter und ist auf unkritische Befehle begrenzt, die nicht die Flugsteuerung oder den Waffeneinsatz betreffen. Zur Kontrolle werden die erkannten Worte auf dem HUD zurückgeschrieben. Das DVI ist Teil des Communications and Audio Management Unit (CAMU). Dieses umfasst die gesamt Sprachübermittlung innerhalb des Cockpits zwischen Pilot und Funkausrüstung oder Pilot und DVI. Es verfügt ebenfalls über ein Voice Warning System, welches den Piloten über Notsituationen informiert. Im Pilotenhelm sind zwei restlichtverstärkende Kameras, Night Vision Enhancement (NVC), eingebaut, deren Bild ebenfalls auf den Visor aufgeschaltet werden kann.

Flugsteuerung:

Die Steuerung erfolgt über ein digitales,

4-kanaliges Fly-By-Wire System

(3-fach redundant), welches die vom Piloten am Steuerknüppel ausgeführten Bewegungen über Sensoren aufnimmt. Die vier vorhandenen Rechner verarbeiten die Sensordaten und geben die Steuersignale an die Servomotoren (beispielsweise von Flächen und Klappen) weiter. Die Flugsteuerung umfasst ebenfalls die Bewaffnung und die Treibstoffversorgung. Die Flight Control Computers (FCCs) sind untereinander verbunden und mit den einzelnen Sensoren und Anzeigen gekoppelt. Das Flight Control System (FCS) garantiert ein so genanntes carefree handling (CFH). Der Pilot kann also seine Maschine nicht mit Flugmanövern überlasten und die Struktur beschädigen, sondern das FCS wird nur solche Manöver zulassen und ausführen, welche der Eurofighter in der jeweiligen Situation auch verträgt. Das FCS ist ebenfalls auch für die weitere Flugsteuerung zuständig, was nicht nur einem Autopiloten gleichkommt, sondern auch automatische Patrouillenflüge und sogar Angriffe umfasst. Ein

“Panikknopf”

für den desorientierten Piloten (z.B. bei G-Überlastung) ist ebenfalls vorhanden. Bei Betätigung wird das Flugzeug automatisch in eine leichte stabile Fluglage gebracht, bis der Pilot die Kontrolle wieder übernehmen kann.

Strahltriebwerk EJ-200:

(Europa 2002)

Die Entwicklung des Triebwerkes begann im Jahr 1987 auf der Grundlage des Vertrages zur Beschaffung eines europäischen Jagdflugzeuges vom 05.12.1986. Es ist von Anfang an als Antrieb für den damaligen Jäger 90", jetzt den EF-200 „Eurofighter" geplant. Der Erstprüflauf fand am 23.11.1988 bei MTU in München statt.

Bis 1999 waren die ersten 34 Triebwerke der Vorserie mit den unterschiedlichsten Standards ausgeliefert. Seit dem Jahr 2002 läuft die Serienproduktion.

Das Triebwerk besteht aus 15 austauschbaren Modulen. Insgesamt ist dieses Triebwerk nach den neuesten technologischen Richtlinien gefertigt. Die Gesamtnutzungszeit soll 6000 Stunden betragen.

  • Baumuster: Turbofan in 2-Wellenbauart, mit Axialverdichter und regelbaren Nachbrenner
  • Konstrukteur: Rolls- Royce GB, Fiat Avio Italien, ITP Spanien, MTU BRD
  • Hersteller: wie Konstrukteur
  • Verdichter: 3 stufiger Fan, Vorleitapparat, 5 stufiger Kompressor, Nebenstromverhältnis 0,4
  • Brennkammer: Ringbrennkammer mit 20 Einspritzdüsen
  • Turbine: je Welle 1 stufige Axialturbine, gekühlt, Einkristallschaufeln bis 1750°K belastbar
  • Schubsystem: verstellbare Lavaldüse, Nachbrenner
  • Anlasser: mechanisch über APU
  • Regelsystem: digitale Regelung mit voller Autorität (DECU)
  • Abmessungen:
  • Länge: 4100 mm mit Schubrohr
  • Gewicht: 1035 kg
  • Startschub: 90 kN mit maximalem Nachbrenner
  • Turbineneingangstemperatur: 1750°K
  • Luftdurchsatz: 75-77 kg/sek
  • Spez. Kraftstoffverbrauch: 21-23 g/kN/sek bei Maximalleistunge

Ferrari gegen Eurofighter:

Am 11. Dezember 2003 gab es ein Show-Rennen zwischen dem Eurofighter und Ferrari.

Das Szenario erinnert an einen Filmtitel: Wie die "tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" wirken Michael Schumacher und Maurizio Cheli, während sie konzentriert auf das Startsignal warten. Das Geräusch der Motoren steigert sich von einem leichten Brummen zu einem ohrenbetäubenden Donnern. Der rote F2003-GA von Ferrari, der neben dem Eurofighter wie ein Spielzeugauto anmutet, brettert in atemberaubender Geschwindigkeit über die regennasse Piste. Der Kampfjet hebt mit eingeschalteten Nachbrennern schon nach 500 Metern leicht vom Boden ab und schwingt sich anschließend steil in die Lüfte.

Beim “Spurt” über 600 Meter gewann noch der Ferrari, da er - im Gegensatz zum Flugzeug - die Kraft seines Motors über die Räder direkt auf die Fahrbahn bringen kann. Aber bei den "Langstrecken" über 900 und 1.200 Meter zog der sechsfache Formel-1-Weltmeister den Kürzeren. Rund 900 Ps gegen ca. 74.000 Ps war ein ungleicher Kampf.

Quelle: t-online / dpa