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Flugzeuge imImperial War MuseumDuxford

- Das größte Flugzeugmuseum in Europa -

Die Morane-Saulnier MS 406 war ein französisches Jagdflugzeug, das 1938 von Morane-Saulnier entworfen wurde. Zahlenmäßig war es der wichtigste Jäger der französischen Luftwaffe zu Beginn des 2. Weltkrieges.

Die französische Regierung legte 1934 eine Spezifikation für ein Sperrholz-Tiefdecker fest, die Morane-Saulnier erfüllen wollte. Der Erstflug des Vorgängers MS.405 erfolgte 1935. Es wurden 17 MS.405-Prototypen hergestellt, die schließlich zur MS.406 führten. Die Produktion begann im Januar 1939 und bereits im März wurde an die französische Luftwaffe geliefert.

Das Flugzeug war im Allgemeinen frei von größeren Konstruktionsfehlern. Allerdings war es stark untermotorisiert und zu schwach bewaffnet im Vergleich zu gegnerischen Jägern. Während des Angriffs auf Frankreich im Mai 1940 war die Messerschmitt Bf 109 der MS.406 weit überlegen; es war jedoch einer der wenigen modernen Jäger in Frankreich in ausreichender Stückzahl.

Die Überlegenheit der deutschen Maschinen forderte hohe Opferzahlen unter den französischen Piloten. 400 Maschinen gingen im Luftkampf verloren bei 175 eigenen Luftsiegen. Viele Maschinen wurden bereits am Boden zerstört.

Nach der Kapitulation Frankreichs übernahm Deutschland grosse Restbestände. Viele wurden für Trainingszwecke verwendet. Eine ganze Reihe wurden befreundeten Staaten, wie Finnland, Italien und Kroatien übergeben. Sie kämpften z.B. in Syrien gegen die Royal Air Force. Später baute Finnland erbeutete russische Motoren ein. Aber auch die Schweiz und Türkei verwendeten diesen Typ.

Technische Daten:

Länge 8,17 m
Höhe 3,25 m
Flügelspannweite 10,61 m
Flügelfläche 16 m²
Antrieb ein Hispano-Suiza-12-Y
Leistung 860 Ps
Höchstgeschwindigkeit 486 km/h auf 4.500 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 9.400 m
Reichweite 800 km bei 100% Leistung,
. 1100 km bei 66% Leistung
Leergewicht 1.895 kg
Fluggewicht 2.540 kg
Besatzung ein Pilot
Bewaffnung 1 x Hispano-Suiza-HS-9- oder
. HS-404 20-mm-Kanone,
. 2 x MAC-34-7,5-mm Maschinengewehre

Die Versionen im einzelnen:

MS.405:

Sie wurde 1934 als Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk entworfen. Die MS.405 war aus einem Sperrholzrumpf, einem Holz-/Metall-Mittelteil und einer Duraluminiumnase. Es war der erste französische Tiefdecker mit geschlossenem Cockpit und Einziehfahrwerk.

Ein neuer 860-Ps 12Y-Motor “Hispano-Suiza” trieb einen Zweiblatt-Chauvière-Propeller an. Der Erstflug war am 8. August 1935. Die Entwicklung ging sehr langsam voran. Der zweite Prototyp mit dem 900-Ps “HS-12Y-crs-Motor” flog erst am 20. Januar 1937. Das Flugzeug schaffte 445 km/h, dies reichte zur Freigabe von 16 weiteren Prototypen.

MS.406:

Das Ergebnis von Verbesserungen war die MS.406. Die wichtigsten Änderungen waren die Flügelform und geringeres Gewicht. Sie hatte einen 860-Ps-HS-12Y-31-Motor und erreichte 490 km/h. Die Bewaffnung umfasste eine 20-mm-Hispano-Suiza HS-9- oder 20-mm-Hispano-Suiza 404-Kanone und zwei 7,5-mm-MAC-1934-Maschinengewehre.

Die französische Luftwaffe orderte 1938 etwa 1.000 Maschinen, aber Morane-Saulnier hatte gar nicht die Kapazitäten dafür. Zusätzlich wurde deshalb die nationale Fabrik SNCAO in St. Nazaire eingebunden. Das erste Produktionsmuster flog am 29. Januar 1939. Die Produktion stockte aber immer mehr wegen Motorenknappheit.

Zu Beginn des 2. Weltkrieges waren 535 Maschinen in Dienst gestellt. Im März 1940 endete die Produktion mit ca. 1.000 Maschinen.