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Flugzeuge imU.S. Air Force MuseumDayton / Ohio

- Das größte Flugzeugmuseum der Welt -

Die General Dynamics F-111F Aardvark basiert auf der Flugzelle der D-Version, erhielt aber verbesserte Triebwerke. Die F-111F nahm an der Operation El Dorado Canyon gegen Libyen 1986 und an der Operation Desert Storm gegen den Irak teil. Alle F-111F wurden 1995 bis 96 ausgemustert.

Entstehungsgeschichte:

Zu Beginn der 1960er Jahre bestellte das Pentagon einen zweisitzigen Mehrzweckjäger und taktischen Bomber mit veränderlicher Tragflügelgeometrie, der für die US-Luftstreitkräfte und Marine der USA gedacht war. Die General Dynamics F-111 Aardvark war ein taktischer Jagdbomber und das erste in Serie produzierte Kampfflugzeug mit Schwenkflügeln.

Nach einigen Tests wurden im März 1968 sechs Flugzeuge nach Südostasien geschickt, um sie unter Kampfbedingungen über Vietnam zu testen. Die großen Erwartungen, die die Militärs der USA in dieses Projekt setzten, erfüllten sich jedoch zunächst nicht. Nach kaum mehr als einem Monat waren drei Flugzeuge verloren gegangen und die Tests wurden gestoppt. Man stellte fest, dass alle drei durch Funktionsstörungen und nicht durch Feindeinwirkung verloren gingen. Dies löste eine Welle politischer Schuldzuweisungen in den USA aus.

Nachdem die Fehler 1972 behoben waren kehrten die F-111 nach Vietnam zurück. F-111-Missionen erforderten weder eine Luftbetankung noch ECM-Unterstützung, und sie konnten unter Wetterbedingungen operieren, die die meisten anderen Flugzeuge zwangen, am Boden zu bleiben. Da eine F-111 die Bombenlast von vier McDonnell Douglas F-4 tragen konnte, zeigte sich langsam der Wert der neuen Flugzeuge. Über 4000 Kampfmissionen wurden mit den F-111A über Vietnam geflogen.

Technische Daten:

Aufgabe Allwetter-Angriffs-/ Abfangjäger
Besatzung 2
. 1 Waffensystemoffizier
Länge 22,40 m
Spannweite 19,20 m
eingeschwenkt 9,74 m
Höhe 5,22 m
Flügelfläche 61,07 m²
eingeschwenkt 48,77 m²
Leer 21.537 kg
Maximal beim Start 48.536 kg
Triebwerke 2 Pratt & Whitney TF30-P-100
Art Turbofans mit Nachbrennern
Schub 111,65 kN mit Nachbrenner
Geschwindigkeit 2.660 km/h in 11.000 m
max. Reichweite 4.700 km ohne Last
Dienstgipfelhöhe 18.290 m
Geschütze 1 x M61A1 Vulcan (optional)
Bomben Extern: 14.288 kg
. (Waffenschacht + Außenstationen).
. Darunter 36 Mk.82 (340 kg)
. und 26 M117 (454 kg) Bomben
. oder 26 Mk.82 (340 kg)
. .

Technische Kurzbeschreibung:

  • Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise unter Verwendung von Titan und Stahl für Verstärkungselemente - nebeneinanderliegende Sitze - Lufteinläufe hinter dem Cockpit unter den Tragflügeln - Triebwerke im hinteren Teil nebeneinander -
  • Tragwerk: Schulterdecker mit veränderlicher Tragflügelgeometrie - Flügelpfeilung zwischen 16° und 72° veränderbar - dabei Außenaufhängung stets parallel zur Flugzeuglängsachse -
  • Leitwerk: gepfeilte Normalbauweise in Ganzmetall - Höhenleitwerk mit leicht negativer Form -
  • Fahrwerk: einziehbar - Bugrad zwillingsbereift.

Beschreibung:

Zu Beginn der 1960er Jahre bestellte das Pentagon unter der Projektbezeichnung TFX einen 2-sitzigen Mehrzweckjäger und taktischen Bomber mit veränderlichen Tragflügelgeometrie, der für die Luftstreitkräfte und die Marine der USA gedacht. Die Anforderungen der US Air Force an einen Jagdbomber und Langstrecken-Jäger als Ersatz für die McDonnell Douglas F-4 und die Vought F-8 sollte das Projekt unter einen Hut bringen. Die vor dem Vietnamkrieg übliche Design-Doktrin konzentrierte sich auf sehr hohe Geschwindigkeit, blanke Leistung und gelenkte Luft-Luft-Raketen. Für die US-Navy bedeutete der Trend zu immer größeren, stärkeren Jägern ein Problem

:

  • Die damalige Generation von Marinejägern war bereits nur noch schwer zur Landung auf einem Flugzeugträger-Deck fähig, und ein nochmals größeres und schnelleres Flugzeuge würde noch schwieriger sein.
  • Ein auf hohe Geschwindigkeiten optimierter Rumpf mit stark gepfeilten Flügeln ist bei Reisegeschwindigkeit ineffizient, was die Reichweite, Nutzlast und Ausdauer reduziert und zu sehr hohen Landegeschwindigkeiten führt.
  • Andererseits hat ein Rumpf mit geraden oder mäßig gewinkelten Flügeln eine geringere Endleistung im Kampf, ist allerdings einfacher zu handhaben und kann schwere Lasten mit einem Minimum an Treibstoff über weite Strecken tragen.

Diese Überlegungen führten zum Schwenkflügel der F-111.

Mehrere Hersteller gaben Angebote ab, am Ende blieben jedoch nur General Dynamics und Boeing übrig. Die Air Force und die Navy hatten sich für den Boeing-Entwurf entschieden, aber der US-Verteidigungsminister Robert McNamara überstimmte sie und wählte den kostengünstiger erscheinenden Entwurf von General Dynamics.

Aus dem Entwurf wurde ein Flugzeug mit 20 Tonnen Leergewicht und einem maximalen Startgewicht von fast 50 Tonnen. Das Flugzeug wurde von zwei Pratt & Whitney TF-30 Turbofans der 80-kN-Klasse angetrieben und war mit einem Cockpit für 2 nebeneinander sitzende Besatzungsmitglieder ausgestattet.

Die Schulterdecker-Flügel waren an zwei großen Drehlagern befestigt, die dem Flugzeug erlaubten, mit einer mäßigen Pfeilung von 16 Grad maximalen Auftrieb und minimale Start- und Landegeschwindigkeiten zu erzielen. Mit 35 Grad Pfeilung konnte eine hohe Unterschall-Marschgeschwindigkeit eingehalten werden. Bei 72,5 Grad Pfeilung wurde eine hohe Endgeschwindigkeit von Mach 2,4 erreicht.

Trotz der Bezeichnung F (Fighter = Jagdflugzeug) im Namen war die F-111 tatsächlich ein Bomber.

Die Produktionsversionen der F-111 hatten keine Schleudersitze, das komplette Cockpit wurde als Rettungskapsel herausgeschossen und schwebte unter einem Fallschirm von 21 Meter Durchmesser zur Erde. Da es druckdicht war, hätte die Besatzung darin auch ohne Druckanzüge oder Sauerstoffmasken überleben können.

Der erste Flug fand am 21. Dezember 1964 statt, und die Einführung in den aktiven Dienst bei der USAF begann 1967. Die F-111 diente von 1967 bis 1998 in der US Air Force. Sie war das erste serienmäßig produzierte Flugzeug mit Schwenkflügeln.

Es folgten verschiedene andere Typen mit Schwenkflügel, darunter die sowjetischen Suchoi Su-17 (1966), Mikojan-Gurewitsch MiG-23 (1967) und der Bomber Tupolew Tu-160 (1981), der amerikanische Marine-Jäger Grumman F-14 (1970) und der Rockwell B-1-Bomber (1974) sowie der europäische Panavia Tornado (1974).