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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten: C-130 J

Hersteller: Lockheed-Martin / USA - Typ: Mittel- und Langstrecken-Transportflugzeug - Besatzung: 2 + Lademeister - Ladung: 92 Soldate oder 72 Fallschirmspringer oder 74 Tragbahren - Triebwerk: 4 x Allison AE 2100 D3 Turboprops - Leistung: 4 x 3.425 kW - Propeller: 4,11 m Durchm. - Länge: 29,79 m - Höhe: 11,84 - Spannweite: 40,41 m - Flügelfläche: 162,12 m² - Frachtraumbreite: 3,12 m - Frachtraumhöhe: 2,74 m - Frachtraumlänge: 12,19 m und 19,89 m incl. Rampe - Frachtvolumen: 128,9 m³ - Leergewicht: 34.275 Kg - Nutzlast: 18.955 Kg - Kraftstoff: 20.820 Kg plus 8.500 Kg extern - Startmasse: 70.300 Kg - Landemasse: ca. 58.950 Kg - Reisegeschwindigkeit: 645 Km/h wirtschaftl. Geschwindigkeit: ca. 625 Km/h - Steigrate: 10,6 m/sec. -Dienstgipfel: ca. 8.535 m - Reichweite: 5.250 Km mit 18.000 Kg beladen - Starstrecke über 15 m Hindernis: 1.433 m - Landestrecke über 15 m Hindernis: ca. 775 m -

Beschreibung:

Der Prototyp YC-130 hob in 1953 zu seinem Jungfernflug ab. Noch mitte der 50er Jahre wurde der erste C-130 A Transporter an die US Airforce ausgeliefert. Laut Lockheed-Martin wurden seither 2.253 C-130 ausgeliefert. Anfang 2002 waren davon noch etwa 1.600 Maschinen bei ca. 60 Ländern im Einsatz.

Die Maschinen werden in erster Linie als Allzwecktransporter eingesetzt. Es sind bereits 70 verschiedene Versionen entwickelt worden !!

Die Modelle der Basisreihe sind taktische Transportflugzeuge. Ende der 50er Jahre wurde die C-130 A bei der US Airforce eingeführt. Die Variante C-130 K wird beim Bundesheer Österreichs genutzt. Sie basiert auf der C-130 H von der über 1.000 Maschinen hergestellt wurden.

Erst 1997 begann die Produktion der C-130 J. Die J-Variante besitzt eine verbesserte Zelle, hat neue Triebwerke und 6-Blatt-Propeller für eine höhere Leistung, modernste Avionik, Head-Up Displays, niedrigere Betriebskosten und benötigt weniger Besatzung und Wartungspersonal.

Die C-130 J ist die neue Standardvariante für den Lufttransport. Außerdem ist sie die Basis für die neue Generation von Spezialvarianten zur Luftbetankung >> und zur elektronischen Kriegsführung. Erst im März 2003 bestellte die US Air Force 60 neue Flugzeuge.

Vorteil der Hercules:

Sie kann sehr lange, sehr tief und sehr langsam fliegen; außerdem kommt sie ohne befestigte Landebahnen aus.

Verwendung allgemein:

Man benutzt C-130 zur Unterstützung und zum Absetzen von Spezialeinheiten, zur Feuerunterstützung, Luftbetankung, Brandbekämpfung, zur elektronischen und psychologischen Kriegsführung, für Such- und Rettungseinsätze (SAR), für Überwachungsaufgaben, zur Bergung von Satelliten und auch als Hurrikane-Flieger.

Das Transportflugzeug C-130 K "Hercules" dient in Europa in erster Linie der Anschlußversorgung und zur Personalrotation (Auslandsmissionen mit Schwerpunkt: Kosovo).

Spezialversionen der Hercules C-130:

(nur die wichtigsten Typen)

MC-130

dient der Unterstützung von US Spezialeinheiten. Mit ihr werden die Kommandotruppen abgesetzt. Dafür sind sie mit einem Gelände-Folge-Radar und zusätzlichen Defensivsystemen (Radarwarngeräte, Täuschkörper usw.) ausgestattet. Die MC-130 Varianten besitzen ein System zur Abwehr von hitzesuchenden und radargesteuerten Raketen.

AC-130

sind bewaffnet mit einem 105 mm Geschütz, einer 40 mm Maschinenkanone, sowie je zwei 25 und 7,62 mm Gatlings.

HC-130

ist für Such- und Rettungsaufgaben optimiert. Die HC-130

P

wird auch als leichtes Tankflugzeug verwendet. Der Typ kann langsam genug fliegen, um auch Helikopter auftanken zu können. Diese Fähigkeit macht sie für US Spezialeinheiten besonders wertvoll.

EC-130

dient der elektronischen Kriegsführung. Die EC-130

E

Commando Solo der 193. Special Operations Wing der Pennsylvania Air National Guard wurden in Afghanistan 2002 zur psychologischen Kriegsführung eingesetzt. Sie strahlten ein Radioprogramm aus. Neben Musik wurden auch Aufforderungen gesendet, sich gegen die Taliban zu erheben. Der Bevölkerung wurde geraten, sich fern von Taliban-Einrichtungen zu halten.

EC-130H

dient speziell der Störung des feindlichen Funkverkehrs.

EC-130 V

Frühwarnsystem

ist eine Variante der EC-130. Diese Maschine hat ein diskusförmiges Radom auf dem Rumpf - ähnlich der AWACS - und kann weite Gebiete überwachen.

KC-130

sind umgerüstete Tankflugzeuge.

DC-130

wurde zum Abwurf und der Steuerung von Drohnen weiterentwickelt. Am Bug ist ein Leitsystem installiert.

LC-130

dient der Unterstützung arktischer Operationen. Sie versorgt dort beispielsweise die Radarstationen und wissenschaftlichen Expeditionen. Dazu sind Kufen unter dem Rumpf angbracht. Sie kann aber auch in allen Klimazonen operieren - also auch in den Tropen und in Wüstengebieten.

WC-130

ist für den Wetterdienst vorgesehen. Sie ist am Radom des Wetterradars im Bug zu erkennen.

Die Hercules im Einsatz:

(Beispiele)

Sie wird von der US Luftwaffe bereits seit dem Vietnam-Krieg eingesetzt. Damals sogar als Bomber ! Hercules Transporter warfen Spezialbomben ab, um so in den Regenwald Hubschrauberlandeplätze zu sprengen. Seither ist sie weltweit an fast jedem Krisenherd anzutreffen.

Während der Operation “Desert Storm” im Irak flogen C-130 über 500 Einsätze pro Tag und brachten die Truppen tief in das Landesinnere hinein.

Bilder israelischer Hercules gingen 1976 um die Welt, als sie die erfolgreiche Geiselbefreiung in Entebbe ermöglichten.

Für Geiselbefreiungen wurde eine C-130 sogar mit Startraketen entwickelt, die auf Fußballplätzen landen und starten kann. Ob sie je zum Einsatz kam, ist hier nicht bekannt.