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Flugzeuge und Hubschrauber derBerlin Air ShowILA 2008

- Internationale Luftfahrtausstellung -

Bei der Alouette II handelt es sich um den ersten Serienhubschraubers mit Gasturbinenantrieb. Die Alouette II bestand aus einem offenen Rumpfgerüst mit zusammengeschweißten Stahlrohren. Hinter der geschlossenen blasenförmigen Vollsichtkanzel aus Plexiglas saßen Tank und Hauptrotormechanik. Dahinter, oberhalb von Hauptgerüst und Tank, befand sich die Turbine, die einen rechtsdrehenden dreiblättrigen Hauptrotor, sowie einen Zwei-Blatt-Heckrotor am unverkleideten Heckausleger antrieb. Bei der Luftwaffe wurde der Hubschrauber von 1959 – 1974 verwendet.

Technische Daten:

Hersteller: Aérospatiale / Sud Aviation
Triebwerk: Turboméca Astazou IIA
Art Wellenturbine
Leistung: 390 kW
Länge: 9,70 m (Rotorblätter gefaltet)
Höhe: 2,75 m
Rotordurchmesser: 10,20 m
Leergewicht: 890 kg
Max. Abfluggewicht: 1650 kg
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Reisegeschwindigkeit: 170 km/h
Dienstgipfelhöhe: 3.300 m
Reichweite: 500 km
Besatzung: 2 + 3 Passagiere

Verwendung bei der Luftwaffe:

Die Bundeswehr schaffte insgesamt 300 Alouette II an. Bis 1964 wurden 247 Exemplare vom Typ S.E.3130 in Dienst gestellt. Später wurden nochmals 53 Stück der Variante S.A.318C nachbestellt. Bei den Heeresfliegern werden zur Zeit die letzten Maschinen an der Heersfliegerwaffenschule in Bückeburg ausgemustert (Stand 2005).

Die Luftwaffe erhielt 20 Maschinen für die Flugzeugführerschule (FFS) S in Faßberg. Die Alouette wurde dort nur zu Schulungszwecken bei der 3. Staffel der FFS S genutzt, die 1971 in der Hubschrauberführerschule der Luftwaffe eingegliedert wurde. 1974 wurden die Maschinen wieder an die Heeresflieger zurückgegeben.

Die Alouette II der Luftwaffe besaßen die Kennzeichen AS+ mit dreistelliger Nummer. Ab 1968 lagen die Kennungen nach dem neuen System zwischen 75+01 und 77+24.

Beschreibung: Erstflug: 1955 -- ab 1959 bei der Bundeswehr

Die Alouette II ist ein leichter 1-motoriger Beobachtungs- und Verbindungshubschrauber, der bis zu 4 Passagiere transportieren kann.

Bei dem französischen Luftfahrtunternehmen S.N.C.A.S.E. (Societe Nationale des Constructions Aeronoautiques Sud Est), das später in dem Konzern Aerospatiale aufging, begann Anfang 1954 ein Konstrukteurteam unter der Leitung des Chefingenieurs Ch. Marchetti mit den Entwicklungsarbeiten zum 1. Hubschrauber der Welt, der mit einem Turbinentriebwerk ausgerüstet wurde. Es entstand durch die Entwicklung der SE 3130 Alouette II. Schon der Entwurf war so ausgelegt, dass dieser Drehflügler in erster Linie militärische Anforderungen erfüllte, da das französische Heer einen dringenden Bedarf an Verbindungs- und Beobachtungshubschraubern angemeldet hatte.

Die Konstrukteure hatten für den Turbinenhubschrauber ein offenes Rumpfgerüst, zusammengeschweißt aus Stahlrohren, gewählt. Die Antriebsturbine ist oben hinter dem Tank eingebaut, hat keinerlei Abdeckung und ist somit jeder Witterung ausgesetzt. Einen großen Vorteil hat diese freie Triebwerksanordnung allerdings: sie bietet für den Techniker die besten Wartungsmäglichkeiten, kann auch bei der Truppe selbst leicht gewartet werden, was wiederum die Einsatzbereitschaft erhöht.

Die Bundeswehr schaffte die Alouette II Mitte 1959 an, nach Vergleichsflügen und gründlicher Erprobung von Fluggeräten anderer Mitbewerber aus England, Italien und den USA.

Noch 1959 wurden die ersten Exemplare zunächst an die Heeresfliegereinheiten ausgeliefert. Insgesamt erhielt die Bundeswehr 247 Alouette II, wovon nur 20 Hubschrauber an die Luftwaffe übergeben wurden, um sie bei der Flugzeugführerschule „S“ in Faßberg für die Schulung von Hubschrauberpiloten zu verwenden.

Zuerst kamen noch zwei verschiedene Triebwerke zum Einsatz. Im Zuge der Vereinfachung bei der Ersatzteilhaltung verwendete man dann später bei der Bundeswehr nur noch einen Typ. Die anderen Exemplare wurden an Polizei und BGS abgegeben, die ebenso Alouette II-Nutzer waren.

Der Bundesgrenzschutz verwendete den Hubschrauber seit 1964. Mit 4 Alouette II „Artouste“ des BGS begann damals im nordhessischen Raum die planmäßige Überwachung der innerdeutschen Grenze aus der Luft. Viele Alouettes sind bis in die 90er Jahre hinein im Dienst gewesen.