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Internationale Luftfahrtausstellung

Der AH-64 Apache Longbow ist ein schwer bewaffneter Kampfhubschrauber, der vor allem von der US Army eingesetzt wird und ursprünglich vom US-amerikanischen Unternehmen Hughes bis 1984 entwickelt und produziert wurde. Danach wurde der Apache von McDonnell Douglas bis 1997 gefertigt und seit 1997 von Boeing. Das Cockpit hat Front- und Seitenscheiben aus Panzerglas und ist ringsum und zwischen beiden Piloten mit Panzerplatten ausgestattet, außerdem sind die Sitze der Piloten mit Kevlar verstärkt. Kernstück des Apache AH-64 ist das Fire Control Radar. Es kann Ziele optisch sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Spektrum orten und mit einem Laser anvisieren.

Der Kampfhubschrauber hatte seinen ersten Einsatz im Jahre 1989 bei der US-Invasion in Panama. Später spielte der AH-64 wesentliche Rollen im Zweiten Golfkrieg, bei der Operation Enduring Freedom in Afghanistan und im Irakkrieg. Der Erstflug war am 30. September 1975. Seit 1984 befindet sich der AH-64 Apache in Serienproduktion.

Technische Daten:

Hersteller McDonnel Douglas (jetzt Boeing)
Besatzung 2
Antrieb 2 x General Electric T700-GE-701
optional 2 x General Electric T700-GE-C701
Art Wellenturbinen
Leistung 2 x 1.800 Ps
max.Geschwindigk. ca. 350 km/h
Reisegeschwindigk. ca. 270 km/h
Reichweite ca. 500 km, je nach Beladung
Überführung ca. 1.800 km mit Außentanks
Dienstgipfelhöhe 6.250 m
Einsatzzeit ca. 3,0 h
Steigrate auf NN ca. 950 m/min.
vertikale Steigrate ca. 760 m/min.
G-Belastung + 3,5 / - 0,5
Abmessung .
Länge über alles 17,73 m
Länge Rumpf 15,47
Höhe insg 4,05 m (mit Spitze)
Höhe des Rotors 3,59 m (ohne Spitze)
Höhe des Hecks 3,55 m (ohne Heckrotor)
Breite incl. Ausleger 5,23 m mit Stummelflügel
Hauptrotor, Durchm. 14,63 m
Hauptrotor, Fläche 168,10 m²
Heckrotor, Durchm. 3,55 m
Heckrotor, Fläche 6,13 m²
Massen .
Leergewicht 5.160 kg
Startgewicht ca. 9.500 kg
Treibstoffgewicht 1.110 kg intern
Außentanks 2.710 kg
Zielerfassung Laserverfolgungsgerät
. Bildschirm
. Automatische Zielverfolgung
. Infrarotsicht
. Videorecorder
Bewaffnung 16 Panzerabwehrraketen
. 4 Stinger Luft-Luft Raketen
. 30 mm Bordkanone
. mit 1.200 Schuß

Beschreibung:

Der AH-64 Apache ist wohl der bekannteste Kampfhubschrauber der Welt. Ursprünglich wurde er von der Firma Hughes entwickelt und hieß “Hughes 77”. Er hatte sich bei einer Ausschreibung der US Army für einen fortgeschrittenen Kampfhubschrauber nach dem Vietnam-Krieg durchgesetzt. Der erste Prototyp (YAH 64) absolvierte seinen Erstflug 1975. In 1985 wurde Hughes von McDonnell Douglas übernommen und der Hughes 77 erhielt von nun an die Bezeichnung AH-64 Apache. Heute gehört McDonnell Douglas wiederum zu Boeing.

Berühmt wurde der Apache durch seinen Einsatz im Golfkrieg, wo er über 270 Panzer zerstörte. Im Irak wurden lediglich 6 Apache zerstört.

Der zweisitzige Apache ist eine hypermoderne Maschine, die ihrer Besatzung im Hinblick auf elektronische Gegenmaßnahmen oder Panzerung maximalen Schutz bietet. Weil dieser Hubschrauber überraschend aus der Deckung kommend bei Nacht angreift, ist die Maschine vorab vom Feind weder zu hören, noch zu sehen. Selbst die z.T. langen Anflüge bleiben vom Feind unerkannt, da der Hubschrauber immer unterhalb des Radars, dicht über dem Boden fliegt. Er kommt quasi aus dem Nichts.

Ferner wird der “Apache” mit einer speziellen Tarnfarbe gestrichen, die in der Lage ist, feindliches Radar zu absorbieren, anstatt zu reflektieren.

Damit er im Gefecht nicht so leicht von feindlichen Raketen getroffen werden kann, wird die ausgestoßene Abgaswärme der Turbinen auf eine größere Fläche verteilt, bzw. in der Breite gefächert. Raketen, die durch Infrarot gesteuert auf Wärme reagieren, können ihr Ziel dadurch schwerer erfassen.

Die gesamte Kraft des Apache liegt in seiner Nase und im Rüstungskontrollsystem TADS/PNVS. Dieses System besteht aus zwei Überwachungskameras mit Nachtsichteigenschaften, die das Kampfgebiet beobachten, einer Laserzielbeobachtung und einem Laserentfernungsmesser.

Dazu wird am Helm ein vorklappbares Okular vor das Auge des Piloten gebracht. Danach schaut der Pilot nach vorne und drückt eine Taste zur Programmierung diese Kopfstellung. Anschließend arbeiten die an der Frontseite befindlichen optischen Geräte synchron mit den Kopfbewegungen des Piloten. Dies ist bei Nachteinsätzen von Relevanz, weil der Pilot die Umgebung absuchen kann, ohne die Nachtsichtgeräte manuell in Position bringen zu müssen. Die Optik folgt den Kopfbewegungen, bzw. Augen des Piloten automatisch. Gleichzeitig werden dem Piloten wichtige Flugdaten, wie Höhe, Geschwindigkeit und Zielerfassung direkt ins Auge gespiegelt, ohne das er die Fokussierung seiner Pupille ändern muss. Er schaut also immer auf das Zielobjekt und sieht trotzdem alle wichtigen Daten seines Helikopters gleichzeitig. Diese Fähigkeit ist Bestandteil des “Integrated Helmet and Display Sight System System” (IHADSS) und des “Target Acquisition and Designation System” (TADS).

Die Zielerfassung erfolgt mittels Doppler-Radar- Navigationssystem. Dabei kann der Pilot die Koordinaten beim Abschuß automatisch vom Computer bestimmen lassen oder von Dritten übernehmen, zum Beispiel von einem AWACS-Radarflugzeug oder von Bodentruppen.

Wenn er ein Ziel erfasst hat, drückt er auf den Auslöser und das Objekt wird im Sucher-Display automatisch fixiert, egal in welcher Position der Hubschrauber danach zum (z.B.) feindlichen Panzer steht. Das ist besonders bei beweglichen Zielen hilfreich. Er kann folglich sofort nach dem Abschuss abdrehen und Deckung suchen oder beim Geschehen verbleiben und den Kurs der Rakete manuell korrigieren.

Die Bewaffnung:

(kann sehr unterschiedlich ausfallen)

Unter dem Plotensitz befindet sich eine bewegliche Kettenkanone. Der Apache kann ferner mit zwei Arten von Luft-Boden-Raketen bestückt werden. Das wären auf der einen Seite die lasergelenkten Panzerabwehrraketen vom Typ Hellfire und auf der anderen die ungelenkten Hydra-Raketen. Auch die Stinger-Raketen werden verwendet. Auch wenn der Apache nicht für Luft-Luft-Gefechte vorgesehen ist, kann er mit Infrarot gelenkten Luft-Luft-Raketen vom Typ Stinger bewaffnet werden. .

30-mm-Kettenkanone:

Jeder Apache besitzt eine Kettenkanone vom Kaliber 30-mm (Typ

Hughes XM 230

) mit 1.200

Anvisierung

IHADSS

TADS

Feuerleitsystem

stabilisiert automatisch die Kanonenaufhängung, berechnet den nötigen Vorhalt und kompensiert die Geschoßbahn

Hellfire-Raketen: Die 16 lasergelenkten, an den Seiten angebrachten Hellfire-Raketen können im Block bis zu 20 Grad noch oben und unten bewegt werden. Sie fliegen nach dem Abschuss nicht direkt auf das Ziel los, sondern vorerst in etwa 45-Grad-Stellung nach oben, um den feindlichen Panzer von oben kommend an der weichsten, bzw. ungepanzerten Stelle zu treffen. Im getroffenen Panzer wird bei der Explosion geschmolzenes Blei freigesetzt.

Das Steuerungssystem verwendet einen semi-aktiven Lasersucher (SAL) und einen analogen Autopilot. SAL-Raketen fliegen auf einen vom Ziel reflektierten Laserstrahl zu, der entweder vom Hubschrauber selbst (Normalfall) gesendet wird oder sogar von einer anderen externen Plattform, die mehrere Kilometer entfernt sein kann - z.B. von einem befreundeten Panzer oder Aufklärungsflugzeug.

Die Urversion stammt zwar von 1980, jedoch begann die Entwicklung des eigentlichen Luft-Luft-Raketensystem erst 1984. Das Air-To-Air Stinger (ATAS) Programm bietet eine zielempfindliche, leichte IR-Rakete zum Einsatz aus kurzen Entfernungen gegen tieffliegende Flugzeuge und Hubschrauber. Die Rakete kann aber auch gegen Bodenradar eingesetzt werden.

Übrigens: Als Boden-Luft-Raketen amerikanischer Bauart werden Stinger auch von der Schulter abgefeuert und können einen niedrig fliegenden Kampfjet oder einen Hubschrauber zum Absturz bringen. Amerikanische Piloten fürchteten diese Raketen in Afghanistan, weil sie früher von den USA dorthin zum Kampf gegen die UdSSR geliefert wurden. Auch Befürchtungen, dass diese Varianten von Terroristen zum Abschuss von Verkehrsflugzeugen genutzt werden, sind real.

HYDRA-Rakete

Länge 1,06 m (abzügl. Gefechtskopf) Durchmesser 70 mm Spannweite 186 mm Startgewicht 6,2 kg (minus Gefechtskopf) Gefechtskopf meistens 4,5-kg-Klasse HYDRA-Raketen: Die bei weitem am häufigsten von den US-Kampfflugzeugen verwendeten Raketen sind die ungelenkten 70-mm-Raketen Namens “HYDRA Folding Fin Aerial Rocket” (FFAR). Diese Raketen stammen ursprünglich alle von einer in 1948 entwickelten Luft-Luft-Rakete ab und verwenden meist 8 ausklappende Heckflossen zur Flugstabilisierung.

Zwei der frühesten Versionen, die schon in Vietnam eingesetzt und in westliche Staaten exportiert wurden, waren die Mk 4 und die Mk 40, die jeweils für den Einsatz von Flugzeugen und Hubschraubern konzipiert waren. Die Raketen stehen noch heute im Dienst.

Die aktuelle “Hydra 70” Rakete sieht wie eine konventionelle ungelenkte 70-mm-Rakete aus und besteht aus einem Mk 66 Feststoff-Raketenmotor mit drei umgeklappten Aluminium-Flossen. Sie werden im Pulk zu vielen zusammengefaßt aus einer größeren Trommel einzeln abgefeuert. Die Gefechtsköpfe können je nach Aufgabe vielfältig sein.

HYDRA-Rakete Länge 1,06 m (abzügl. Gefechtskopf) Durchmesser 70 mm Spannweite 186 mm Startgewicht 6,2 kg (minus Gefechtskopf) Gefechtskopf meistens 4,5-kg-Klasse
HYDRA-Rakete
Länge 1,06 m (abzügl. Gefechtskopf)
Durchmesser 70 mm
Spannweite 186 mm
Startgewicht 6,2 kg (minus Gefechtskopf)
Gefechtskopf meistens 4,5-kg-Klasse

Erfahrungen im Kriegseinsatz gegen den Irak:

Ursprünglich wurde der “Apache” zu Zeiten des “kalten Krieges” für den Einsatz im bewaldeten, hügligen und z.T. bergigen Europa konzipiert und nicht für den Einsatz in Wüstengebieten.

In den Cockpits verstopften folglich durch den Wüstenstaub die Filter der Klimaanlagen, was sich negativ auf die Einsatzfähigkeit der Piloten auswirkte. Ferner war der Verschleiß der Turbinen und beweglichen Teile so enorm, dass im Schnitt 1/3 aller Apache ausfielen. Es gab wohl noch nie einen Hubschrauber, der mit einem derart großen Wartungsaufwand betrieben werden musste.

Außerdem fanden die Hubschrauber nicht die erforderliche Deckung im meist flachen Wüstengebiet des Irak. Bei Tag waren Angriffe fast unmöglich, weil viel Staub aufwirbelte, der den Standort der Hubschrauber schon aus der Ferne verriet.