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Berlin Air Show

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Internationale Luftfahrtausstellung

Die L-29 Delfín der Firma Aero war in den 1960er Jahren ein Schulflugzeug des Warschauer Paktes. Der Erstflug war im April 1959, die Indienststellung begann 1963. Die L-29 flog in der NVA nur an der Offiziersschule und wurde dort für die Anfangsschulung zur Instrumentenflugausbildung und Festigung der fliegerischen Fähigkeiten verwendet, ferner für die Bekämpfung von Bodenzielen. Auch das Abfangen von Luftzielen sowie die Zieldarstellung bei Truppenübungen für die eigenen Jagdfliegerkräfte wurde geübt.

Technische Daten:

Hersteller Aero Vodochody
Baujahre 1963 - 1974
Länge 10,81 m
Flügelspannweite 10,29 m
Höhe 3,13 m
Flügelfläche 19,85 m²
Antrieb 1 x Strahlturbine M 701
Leistung 890 kp
Höchstgeschwindigkeit 655 km/h in 5.000 m Höhe
Marschgeschwindigkeit 545 Km/h
Landegeschwindigkeit 135 Km/h
Steiggeschwindigkeit 14 m/s
Dienstgipfelhöhe 11.000 m
Reichweite 640 km ohne Zusatztanks
Flugdauer 2,5 Stunden
Leergewicht 2.365 kg
Abfluggewicht 3.280 kg
Besatzung 2 (Fluglehrer / Schüler)
Waffenlast maximal 200 kg
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Beschreibung:

CSSR, Erstflug (XL-29): 05.04.1959

Als Nachfolgemodell der Schulflugzeuge mit Kolbenmotor benötigte die Tschechoslowakei Anfang der 50er Jahre einen Strahltrainer für die Ausbildung ihrer Jet-Piloten. Die Konstrukteure K. Tomas und Z. Rubic entwickelten einen Prototyp mit der Versuchs-Bezeichnung Xl-29. Nach Fertigstellung eines zweiten, leicht veränderten Prototyps wurde eine Vorserie aufgelegt. In einem Wettbewerb kam es zu einem Vergleichsfliegen zwischen der XL 29, der polnischen PZL TS-1 1 Iskra und der russischen Jak-30. Das hervorragende Abschneiden der XL-29 hierbei gab den Ausschlag, diesen Typ für alle Luftstreitkräfte des Warschauer Paktes einzuführen. Eine Ausnahme blieb Polen, das sich für seine im eigenen Land gebaute TS-11 aussprach und dies auch der UdSSR gegenüber durchzusetzen vermochte.

Das bessere Flugzeug war tatsächlich für viele Jahre die XL-29, die ab der Hauptserie die Bezeichnung “L-29 Delfin” erhielt (NATO-Code „Maya“). Wenn im Prototyp noch die britische Strahlturbine Viper von Bristol Siddeley Verwendung fand, so wurde in den Serienmaschinen das in der Tschechoslowakei entwickelte Strahltriebwerk Motorlet M-701 c500 mit 8,72 kN Schub eingebaut und bis zum Auslauf des Serienbaues beibehalten.

Die L-29 hatte einen Rumpf aus Ganzmetall-Halbschalen-Bauweise. Die Lufteinläufe wurden an den Übergangsstellen zwischen Rumpf und Tragflächen plaziert. Der sich verjüngende Heckbereich nahm das Triebwerk sowie das am Ende mündende Strahlrohr auf. An beiden Seiten verfügte die Delfin über hydraulisch betätigte Luftbremsen, welche im Verlauf der Serienproduktion modifiziert wurden. Den Abschluß des Rumpfes bildet ein T-Leitwerk mit trapezförmiger Höhenflosse; alles in Ganzmetallbauweise. Das Tragwerk des freitragenden Mitteldecks bestand ganz aus Metall und hatte einen Holm. Das Fahrwerk hatte Niederdruckreifen, ölpneumatische Federung und wurde hydraulische eingefahren.

Nachdem 1974 über 3.600 Exemplare das Werk verlassen hatten, ließ man die Produktion auslaufen, um das inzwischen weiterentwickelte Nachfolgemuster, die L-39, in Serie zu bauen. Alleine die sowjetische luftwaffe hatte von dem Strahltrainer L-29 2.000 Stück erhalten. Ferner waren L-29-Trainer bei den Luftstreitkräften der DDR, Ungarns, Rumäniens und Bulgariens im Einsatz. Außerdem kam es zu Verkäufen nach Ägypten, Irak, Syrien, Nigeria und Indonesien, wo noch einige L-29 Delfin im Ausbildungsdienst verwendet werden.

Die L-29 flog in der NVA nur an der Offiziersschule, an der Anfangsschulung zur Instrumentenflugausbildung und Festigung der fliegerischen Fähigkeiten trainiert wurde und die Bekämpfung von Bodenzielen. Ferner das Abfangen von Luftzielen sowie die Zieldarstellung bei Truppenübungen für die eigenen Jagdfliegerkräfte.

Die im Luftwaffenmuseum vorhandene Maschine (untere Abbildung) stammt von der GST-Fliegerschule Jahnsdorf bei Chemnitz. Sie wurde als Schul- und Übungsflugzeug eingesetzt.