Das heutige Luftwaffenmuseum entstand 1957 in Appen, nördlich Hamburgs, als eine Sammlung militärischer Exponate mit dem damals sehr hohen Ziel, dem Besucher einen Überblick über die Geschichte der deutschen Militärluftfahrt zu geben.
Diese immer umfangreicher werdende Sammlung wurde 1987 von der Bundeswehr als ihr “Luftwaffenmuseum” übernommen. Nach der Einheit Deutschlands kamen die Flugzeuge und Geräte der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee hinzu.
Danach konnte nicht übersehen werden, dass die Ausstellungsfläche auf die Dauer zu klein war, hinzu kam eine ungünstige Verkehrsanbindung. Deshalb ordnete der Bundesminister der Verteidigung 1994 den Umzug nach Berlin-Gatow an.
Seit dem 23. September 1995 präsentiert sich das Museum seinen Besuchern als ein “Museum im Aufbau”. In der Halle 3 erhält man einen ersten Einblick in die über hundertjährige Geschichte deutscher militärischer Luftfahrt. Beginnend mit der Rumpler Taube von 1910 spannt sich der Bogen über Doppeldecker des Ersten Weltkrieges, die bekannte Bf 109 des Zweiten Weltkrieges bis hin zu Strahlflugzeugen F-104 G “Starfighter” und MiG-21.
Von den über 160 Flugzeugen und Großgeräten können derzeit etwa 130 besichtigt werden. Die Ausstellung ist nichts statisches, sie verändert ständig ihr Aussehen. Neben den Flugzeugen werden auch Radargeräte und Raketen ihren Platz im Freigelände finden.
Das neue Heim des Luftwaffenmuseums hat eine lange Geschichte. 1935 - im Zuge der Wiederaufrüstung - wurden hier die Luftkriegsschule 2 und die Luftkriegsakademie als die wichtigsten neuen Ausbildungszentren der Luftwaffe in Berlin eröffnet.
Im Mai 1945 von der Roten Armee besetzt, zog den alliierten Vereinbarungen entsprechend im Juli 1945 die Royal Air Force auf dem Flugplatz ein, der den Namen RAF Gatow erhielt.
Während der Blockade West-Berlins 1948/49 lief die Versorgung der Westteile der Stadt neben Tempelhof und Tegel auch über Gatow. Besonders Massenbedarfsgüter wie Kohle und Salz wurden Tag und Nacht über Gatow an die Bevölkerung geliefert. Danach blieb Gatow der einzige Flugplatz der Royal Air Force “hinter dem eisernen Vorhang”.
Nach fast fünfzig Jahren verabschiedete sich 1994 die Royal Air Force von Berlin und übergab Gatow an die Bundeswehr.
Zum 50 jährigen Bestehen der Luftwaffe wurde eine sehr schöne neue Halle 7 für das Publikum freigegeben. Highlight ist m.E. die MiG-29, die seinerzeit von der ehem. DDR übernommen wurde.
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