Beschreibung der Vickers Valiant: Die veränderte politische Lage nach dem 2. Weltkrieg durch den beginnenden “Kalten Krieg” forcierte einen Wandel in der Luftkriegsdoktrin. Vertraute man bei der britischen RAF noch bis Ende der 40er Jahre auf den Masseneinsatz von kolbenbetriebenen Bombern, mussten sich die westlichen Atommächte Anfang der 50er Jahre darauf konzentrieren ihr nukleares Abschreckungspotential zu entwickeln. Weil die Raketentechnologie jedoch noch nicht so weit entwickelt war, um Atomsprengköpfe zu befördern, mussten schwere Bomber entwickelt werden, die in der Lage waren, Atombomben über weite Strecken ins Ziel zu tragen.
Die Vickers Valiant war einer dieser britischen Bomber, die diesem Anspruch entsprach, wie auch die Avro Vulcan und die Handley Page Victor. Sie galt unter den 3 sog. “V-Bombern” der RAF als die konventionellste Konstruktion. (“V-Bomber” = Vickers Valiant, Avro Vulcan und Handley Page Victor)
Das als Schulterdecker konzipierte Flugzeug verfügte über gepfeilte Tragflügel mit stärkerer Pfeilung an den Flügelwurzeln. Angetrieben wurde es von 4 Strahltriebwerken vom Typ Rolls-Royce RA.28 Avon mit je 44 kN Schub, die sich in den Tragflügelwurzeln befanden.
Der Erstflug fand im August 1951 statt. Sie wurde im selben Jahr in Farnborough der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der RAF befand sie sich von 1955 bis 1965. Insgesamt wurden bis August 1957 über 100 Einheiten produziert. Die Valiant war das letzte von Vickers gebaute Kampfflugzeug und der V-Bomber mit der kürzesten Einsatzdauer. Bereits im Dezember 1964 wurde die gesamte Flotte wegen Rissbildung stillgelegt, nachdem die Maschinen schon zuvor nur noch als Tankflugzeuge eingesetzt waren. Die einzige vollständig erhaltene Maschine ist die im RAF-Museum Cosford befindliche.
|