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Flugzeuge imImperial War MuseumDuxford

- Das größte Flugzeugmuseum in Europa -

Man könnte der Meinung sein, dass diese Doppeldecker später durch den I-16 Eindecker ersetzt wurden. Tatsächlich jedoch flog die I-16 zuerst (1932) und wurde vorher in Dienst gestellt. Markant bei der I-15bis ist das bullige Motorvorderteil und der sehr gedrungene Gesamteindruck des “dicken” Rumpfes.

Nikolai Polikarpow konstruierte den Typ I-15 ab Februar 1933. Aufbauend auf der I-5 entwickelte Polikarpow die I-15 als schnellen Doppeldecker mit zahlreichen aerodynamischen Verbesserungen. Diese Maschine erhielt als erstes sowjetisches Flugzeug eine Rückenpanzerung für den Piloten.

Der Prototyp bekam die Bezeichnung ZKB-3 und einen amerikanischen Wright SGR-1820/F-3-Motor mit 750 HP Leistung, der mit einem sog. Townend-Ring versehen war, einer Motorverkleidung für einen Sternmotor. Dabei wird ein aerodynamisch geformter Ring oberhalb der Zylinderköpfe des Motors befestigt. Bereits im Oktober 1933 begann die einmonatige Flugerprobung, die zufriedenstellend verlief und von Waleri Pawlowitsch Tschkalow durchgeführt wurde.

Ursprünglich sollte die I-15 mit einem M-22-Antrieb ausgerüstet werden. Der M-22 ist ein in der UdSSR in Lizenz hergestellte “Bristol Jupiter” Sternmotor (GB) mit 9 Zylindern. Da sich dessen Produktion aber verzögerte, wurden bei Beginn der Serienfertigung 1934 die ersten 59 Maschinen mit dem “Cyclone” ausgerüstet. Den M-22 verwendete man von 1934 bis 1936 und ab 1937 den stärkeren M-25.

Die I-15 und I-15bis besaß einen geschweißten Stahlrohrrumpf mit Stoffbespannung, nur den Bug verkleidete man mit Duralumin. Der Pilot saß, wie zu der Zeit allgemein üblich, in einem offenen Cockpit. Zum leichteren Ein- und Aussteigen konnten die oberen Rumpfkabinenteile heruntergeklappt werden. Der Ober- und Unterflügel war durch Streben verbunden. Das gesamte Tragwerk war verspannt, das hintere Leitwerk in Normalbauweise war durch V-Stiele mit der Rumpfunterseite verbunden. Die Haupträder des Fahrwerks besaßen eine stromlinienförmige Verkleidung, die in der Praxis jedoch oft entfernt wurde. Der Hecksporn der Maschine war gefedert.

Ab 1934 bildete der in der Serienfertigung als I-15 bezeichnete Typ die Jagdflugzeug-Grundausrüstung der sowjetischen Luftstreitkräfte. Erst auf der internationalen Luftfahrtaustellung 1935 in Mailand wurde die I-15 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Pilot Kokkinaki erreichte mit einer I-15bis im Herbst 1935 eine Höhe von 14.575 Meter, was damals Weltrekord war. Insgesamt sind 1733 Maschinen vom Typ I-15 bis Ende 1937 hergestellt worden.

Die mit einem M-25-Motor ausgestattete Weiterentwicklung der I-15, die I-15bis (auch als I-152 bezeichnet), flog erstmals 1936 unter der Werksbezeichnung ZKB-3bis und erreichte die Truppe 1937. Augenscheinliche Veränderungen zum Vorgänger waren die breitere Triebwerksverkleidung sowie der durchlaufende und mit Stielen am Rumpf abgestützte obere Tragflügel. Das Tragwerk insgesamt erhielt eine neue Profilform und war etwas vergrößert worden. Gebaut wurden von der I-15bis.etwa 2410 Stück.

Versionen:

I-15:

Bezeichnung der Luftstreitkräfte, für die ca. 400 Serienmaschinen mit den Triebwerken M-22 (355 bis 465 kW) und die 270 Flugzeuge mit M-25 (525 kW) ausgestattet waren. Der oberer Flügel war noch als Knickflügel ausgebildet.

I-15bis:

Weiterentwicklung von 1937 mit M-25-B-Motor (550 kW). Der oberer Flügel war über die gesamte Breite durchgehend.

Technische Daten:

Muster I-15 ( 1937 ) I-15bis ( I-152 )
Spannweite 9,15 m 10,20 m
Länge 6,30 m 6,28 m
Höhe 2,19 m 2,94 m
Flügelfläche 20,80 m² 22,53 m²
Rüstmasse 1.180 kg 1.310 kg
Startmasse 1.420 kg 1.730 kg
Antrieb ein luftgekühlter Sternmotor M-25 ein luftgekühlter Sternmotor M-25B
Leistung 526 kW / 715 PS 552 kW / 750 PS
max. Geschwindigkeit 313 km/h in Bodennähe 316 km/h in Bodennähe
. 376 km/h in 3.000 m Höhe 346 km/h in 5.000 m Höhe
Steigzeit 3,3 min auf 3.000 m Höhe 6,7 min auf 5.000 m Höhe
Gipfelhöhe 9.000 m 9.500 m
Flugdauer 2,6 h 2,6 h
Reichweite 725 km 770 km
Dauer einer Vollkurve 8 - 8,5 s 10,5 s
Bewaffnung vier 7,62-mm-MG PW-1 vier 7,62-mm-MG PW-1 oder
. 200 kg Bomben 12,7-mm-MG BS
. . bei späteren Versionen SchKAS
. . 150 kg Bomben oder sechs RS-82 Raketen

Technische Beschreibung:

Rumpf:

Stahlrohrbauweise mit Stoffbespannung - nur vorne Duraluminium-Beplankung - offenes Cockpit -

Tragwerk:

1-stiliger, verspannter Doppeldecker in Holzbauweise -

Leitwerk:

Normalbauweise - Höhenleitwerk nach unten abgestrebt -

Fahrwerk:

starres verkleidetes Einbeinfahrwerk mit Hecksporn -

Einsätze der Maschinen:

Im spanischen Bürgerkrieg lieferte die UdSSR ab Oktober 1936 ca. 155 als “Chato” (Stupsnase) bezeichnete Flugzeuge

I-15

an die linke republikanische Regierung in Spanien, die sie gegen die deutsche “Legion Condor” einsetzte, die auf Seite der Faschisten Francos kämpfte. Der erste Kriegseinsatz erfolgte am 4. November 1936 im Luftkampf über Madrid. Die I-15 war einfach zu fliegen und sehr beliebt bei den Piloten. Der Wendekreis von 360º Grad lag bei nur 8 Sekunden.

In Spanien wurde nach dem Ende des Bürgerkrieges weitere 237 Maschinen in Lizenz gebaut und bis Ende 1955 im Flugbetrieb eingesetzt. Hauptstandorte waren Valencia, Alicante und Valladolid.

Als China 1937 von Japan überfallen wurde, hatte es die von der UdSSR gelieferten I-15 ebenfalls in ihrem Bestand.

Die I-15bis flogen im zweiten chinesisch-japanischen Krieg 1937, im russisch-japanischen Grenzkonflikt 1939 sowie 1940/41 im Winterkrieg gegen Finnland. Im “Großen Vaterländischen Krieg” der UdSSR wurden sie vor allem als Jagdbomber eingesetzt und verschwanden bis 1942 aus den Fronteinheiten. Ersetzt wurde sie dort u.a. durch die JAK-3 Gebaut wurden insgesamt 2408 “I-152”, wie die I-15bis auch bezeichnet wurden.