Noch bei Kriegsausbruch bestand die Masse der englischen Bomber aus Wellingtons. Doch der erste große Einsatz gegen die deutsche Flotte in Wilhelmshaven endete im Fiasko für die Engländer. An diesem Tag starb der Mythos, dass ein massiver Bomberangriff, bei dem sich die Flugzeuge mit ihren Abwehrwaffen gegenseitig deckten, immer "durchkam". Die deutsche Luftwaffe wurde durch ihre Funkmessgeräte frühzeitig gewarnt und konnte ihre Messerschmitt Bf 109 und Bf 110 in die Luft bringen, um die anfliegenden Wellington abzufangen. Das Ergebnis der Luftschlacht in der Deutschen Bucht waren viele abgeschossene und schwer beschädigte Wellington. Danach hat die RAF bis 1945 nur noch bei Nacht angegriffen. Tagsüber kamen später stets amerikanische Bomber, die im weiteren Verlauf des Krieges von Jägern begleitet wurden.
Die Wellington wurde in vielen Varianten gebaut. Die meisten Änderungen betrafen neue Motoren, aber auch Gechützstände.. Es wurden dabei statt des Pegasus-Motors auch Bristol Hercules, Rolls-Royce Merlin und Pratt&Withney Twin Wasp eingebaut. Auch eine Höhenbomber-Version mit Druckkabine wurde erprobt, setzte sich aber wegen mangelnder Leistung nicht durch. Später wurden die Wellingtons sukzessiv durch leistungstärkere 4-motorige Bomber, wie z.B. die Boeing B-17 oder Avro Lancaster ersetzt.
Die Wellington kamen auch in Nordafrika und im Fernen Osten erfolgreich zum Einsatz. Nach 1941 war die Marine der größte Nutzer. Hier kam sie u.a. als U-Boot-Jäger und Minenleger zum Einsatz. Außerdem wurde sie zum Schleppen von Lastenseglern und dem Absetzen von Fallschirmjägern genutzt. Sogar zum Transport von Truppen und Material wurde die Wellingtom verwendet. Die Produktion endete erst im Oktober 1945. Mit ca. 11.000 Exemplaren war sie der meistgebaute britische Bomber.
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