Beschreibung:
Das Rolls Royce Pegasus ist ein Turbofan-Triebwerk, das ursprünglich von Bristol stammt. Dieser einzigartige Antrieb wird in allen Versionen des Senkrechtstarters Hawker Siddeley Harrier eingesetzt (heute BAe British Aerospace). Rolls-Royce lizenzierte Pratt & Whitney zur Herstellung des Pegasus für die US-Versionen.
Das Pegasus ist ein Zweiwellen-Turbofan-Triebwerk mit Schubvektorsteuerung. Es besitzt einen dreistufigen Niederdruck- sowie einen achtstufigen Hochdruckverdichter, die durch je zweistufige Niederdruck- bzw. Hochdruck-Turbinen angetrieben werden. Ungewöhnlich an dem Triebwerk ist, dass sich Hochdruck- und Niederdruckwellen in entgegengesetzte Richtungen drehen, um Kreiseleffekte bei niedriger Geschwindigkeit zu vermindern.
Der Antrieb besitzt eine einfache Schubvektorsteuerung mit vier schwenkbaren Düsen, die sowohl den Schub für den Auftrieb als auch für den Antrieb nach vorn liefern, so dass ein STOVL-Flug (Senkrechtstart) möglich wird. Die beiden vorderen Düsen werden mit Luft aus der Niederdrucksystem, die hinteren mit heißem (650°C) Jet-Abgas betrieben. Von entscheidender Bedeutung ist die simultane Beweglichkeit aller vier Schwenkdüsen.
Die Bristol Engine Company begann die Arbeit an der Pegasus im Jahre 1958. Das Triebwerk wurde in Zusammenarbeit mit dem Prototyp der Hawker Siddeley Harrier, die ihren Erstflug 1960 hatte, gebaut. Es entstand aus dem Bristol Orpheus. Die Niederdruckeinheit kam aus dem Bristol Olympus-Antrieb (heute Rolls-Royce Olympus). Produktion und Entwicklung des Pegasus wurde nach dem Aufkauf von Bristol durch Rolls-Royce im Jahre 1966 von dieser Firma fortgesetzt. Bis heute sind mehr als 1.200 Triebwerke dieses Typs hergestellt worden.
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