Das Startsystem JATO: (Starthilfetriebwerke)
JATO ist die Abkürzung für “Jet Assisted Take Off”. Statt dieses Begriffes wird auch die präzisere Bezeichnung RATO für “Rocket Assisted Take Off” verwendet. Es ist ein System, um schwer beladenen Flugzeugen den Start auf kurzen Startbahnen zu erleichtern, indem durch Raketen kurtfristig zusätzlicher Schub erzeugt wird. Die Raketen werden nach Gebrauch meist abgeworfen.
Diese Art von Starthilfen gab es schon zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Royal Air Force führte seinerzeit ein System zum Start von Jagdflugzeugen auf normalen Handelsschiffen ein. Eine Landung auf den Schiffen war anschließend jedoch nicht mehr möglich. Die Piloten mussten notwassern und das Flugzeug auffischen lassen, bevor es unterging.
Die Deutsche Luftwaffe nutzte die JATO-Technik im Zweiten Weltkrieg ebenfalls, um ihren stark beladenen Bombern den Start zu erleichtern. Das deutsche System benutzte in der Regel Walter HWK 500 Starthilfe-Raketenantriebe, welche Wasserstoffperoxid als Treibstoff nutzten. Die Arado Ar 234 Blitz ist dafür ein gutes Beispiel. Sie war der erste tatsächlich eingesetzte strahlgetriebene Bomber der Welt
Nach dem Zweiten Weltkrieg war JATO-Starthilfe ein durchaus übliches Hilfsmittel, weil die damaligen Strahltriebwerke noch reletiv schwache Leistung hatten. Die USA testeten die JATO-Technik in den 1950er Jahren an einer Boeing B-47 Stratojet, wobei die Raketen - wie bei dieser Fat Albert - im Heckbereich montiert waren. Die im Westen erfolgten Umbauten der Jagdflugzeuge des Typs Lockheed F-104 G Zell “Starfighter” rmit zusätzlich fest montierter Flüssigkeitsraketen bewährten sich gut, waren aber teuer.
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