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Dayton Air Show

(Ohio / USA)

Beschreibung:

Die Northrop T-38 Talon ist ein von Northrop Corporation gebauter Trainer für Militärpiloten. Er war der erste Überschalltrainer der Welt und ist noch immer im Dienst. Das US-Militär war damals an einem Ersatz für die Lockheed T-33 interessiert, mit der bis dahin die Ausbildung durchgeführt wurde. Die ersten Prototypen mit der Bezeichnung YT-38 flogen im März 1959. Die ersten Serienmaschinen wurden nach dem Einbau stärkerer Triebwerke ausgeliefert und traten am 17. März 1961 ihren aktiven Dienst an. Als die Produktion 1972 eingestellt wurde, waren 1187 Maschinen des Typs gebaut worden. Seit Einführung der Northrop T-38 Talon haben ungefähr 55.000 Militärpiloten auf diesen Maschinen trainiert. Ab 1976 wurde die Northrop T-38 Talon durch die ähnlich aussehende aber leistungsstärkere Northrop F-5E ersetzt.

Die Notwendigkeit zur besseren Pilotenausbildung ergab sich eigentlich erst Anfang der 1970er Jahre während des Vietnam-Krieges als US-Kampfflugzeuge in Luftkämpfe gegen sowjetische MiG verwickelt wurden. 1975 begann daraufhin das Programm “Lead-in-Fighter Trainer” (LIFT), das die verfügbare Northrop T-38 Talon nutzte. Vorher stiegen Flugschüler nach der Grundausbildung direkt auf reine Kampfflugzeuge um. Durch das vorgeschalte Training mit der überschall schnellen T-38 erhöhte sich die Ausbildungsqualität, außerdem war die Northrop T-38 Talon in der Anschaffung viel billiger als z.B. eine McDonnell Douglas F- 4 Phantom II, auf der die fertigen Kampfpiloten später flogen. Das LIFT-Programm endete 1993.

Die Northrop T-38 Talon hat Tragflächen mit relativ kleiner Spannweite und geringer Pfeilung. Ein auffällig tiefliegendes Höhenleitwerk sorgt für sicheres Fliegen auch im höheren Anstellwinkelbereich beim Langsamflug für Trainingsaufgaben. Die Lufteinläufe der Triebwerke befinden sich vor den Tragflächenwurzeln und sind zur Verbesserung ihrer Hochanstellwinkeleigenschaften leicht vorwärts geneigt. Das Cockpit ist wegen der guten Rundumsicht für Schulungszwecke bestens geeignet. Der hintere Sitz bietet dem Fluglehrer eine gute Übersicht über die Arbeit seines Flugschülers und die Möglichkeit, die T-38 ggf. selbst zu fliegen. Zur Sicherheit wurden 2 Martin-Baker US16T-1-Schleudersitze eingebaut.

Gegenwärtig sind noch etwa 500 Flugzeuge im Dienst (Stand: 2010). Außer der USAF fliegen auch die Luftwaffen von Deutschland, Italien, Norwegen, der Niederlande, Portugal, Singapur, Taiwan und der Türkei die Northrop T-38 Talon.

Die im U.S. Air Force Museum in Dayton / Ohio ausgestellte Northrop AT-38B Talon flog bis 1991. In 1999 wurde sie dem Museum übergeben und steht seit 2004 auf dem dortigen Display. Diese Flugzeuge mit der Bezeichnung AT-38B konnten ein Geschütz, Raketen oder Bomben an einem Pylon unter dem Rumpf tragen.

Technische Daten:

Besatzung 1 Flugschüler + 1 Ausbilder
Länge 14,10 m
Spannweite 7,70 m
Höhe 3,92 m
Flügelfläche 15,79 m²
Leergewicht 3.260 kg
Startgewicht max. 5.670 kg
Höchstgeschwindigkeit 1.306 km/h (812 mph)
Dienstgipfelhöhe 13.716 m (45.000 ft)
Reichweite 1.760 km
Triebwerke 2 x General Electric mit Nachbrenner
Typ J85-5A
Art Turbojets
Leistung je 13,1 kN Schub

Nutzung bei der Deutschen Luftwaffe:

Die Luftwaffe kaufte Mitte der 1960e Jahre 46 Stück dieses zweisitzigen Überschall-Trainers. Ab Februar 1967 wurden die T-38A auf der Sheppard Air Force Base eingeführt. Am 30.03.1967 flogen in Sheppard die ersten deutschen Flugschüler mit der Talon.

Zur Zeit absolvieren knapp 200 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr das Ausbildungsprogramm in Sheppard. Dazu zählen auch etwa 40 junge Deutsche, die das 55 Wochen dauernde Training durchlaufen. Es umfasst neben den insgesamt 260 Flugstunden (davon 123 auf T-37) zusätzlich 527 Theoriestunden. Sie sind zum Euro NATO Joint Jet Pilot Training (ENJJPT) / Sheppard Air Force Base in Texas/USA zusammen gefasst.

Ab Herbst 2005 werden die T-38A schrittweise durch die modifizierte T-38C (gleiche Zelle) ersetzt. Diese Version der T-38 ist mit einem modernen Glass-Cockpit ausgestattet, dass GPS, LINS, Flight-Data Computer und TCAS beinhaltet und den Erfordernissen neuer Ausbildungskonzepte und fliegender Waffensysteme angepasst ist.